"Ich bin froh, wenn sie kommen"

BITBURG. Mädchen und Jungen der Edith-Stein-Hauptschule haben sich einem Sozial-Projekt angeschlossen, bei dem es um die Betreuung von Bitburger Altenheim-Bewohnern geht. Die Startphase verlief bisher ausgesprochen positiv.

"Ich sitze ja nur da und habe nichts zu tun. Wenn jemand da ist, dann geht es." Die alte Dame sitzt auf ihrem Bett im Altenheim Bitburg und freut sich, dass wieder Donnerstag ist. Donnerstags nämlich kommen sechs Schülerinnen und Schüler der Edith-Stein-Hauptschule ins Altenheim: Lisa Hammes, Elisabeth Hergert, Daniel Elsen, Mentor Gavrani, Nadja Kloiber und Sergej Diring beschäftigen sich dann rund 90 Minuten mit den alten Menschen. "Das Alter gehört zum Leben"

Mit Beginn des neuen Schuljahrs hat Sozialarbeiterin Carmen Basten die Gruppe zusammengestellt und ist selbst auch dabei, wenn es donnerstags zum Alten- und Pflegeheim Eifelhaus geht. "Die Kinder verbringen die Zeit mit den Bewohnern, indem sie mit ihnen Spiele machen, sie im Rollstuhl spazieren fahren, ihnen einfach nur zuhören oder ihnen von sich selbst erzählen", weiß Carmen Basten, von der die Projekt-Idee stammt. "Das Alter gehört zum Leben. So lernen die Schüler damit umzugehen", erklärt die Sozialarbeiterin die Philosophie der Unternehmung. Außerdem sei es für die alten Menschen auch eine schöne Sache, wenn junge Leute kämen, um sich mit ihnen zu beschäftigen. Carmen Basten: "Ich denke, dass beide Seiten von dem Projekt profitieren." Die Schülerinnen und Schüler stammen aus den Klassen sieben bis neun. Das Projekt soll das gesamte Schuljahr über dauern. Carmen Basten denkt sogar schon weiter: "Vielleicht entwickelt sich ja auch eine weiter gehende Zusammenarbeit, wie zum Beispiel Unterstützung bei Festen." Außerdem sei es möglich, dass die Altenheim-Betreuung den Schülern ein Stück weit als Berufsorientierung diene. Daniel Elsen (14) macht das Projekt jedenfalls Spaß. Er hat sich freiwillig gemeldet, und er ist froh, dass er sich so entschieden hat, erzählt er, während er einen Altenheim-Bewohner mit dem Rollstuhl spazieren fährt. Und der findet: "Das ist eine richtig gute Idee." Auch die zwölfjährige Lisa Hammes hat Freude am Bitburger Altenheim-Projekt. Sie sitzt im Zimmer bei einer Eifel-Haus-Seniorin und hört ihr zu. "Bei schönem Wetter fahren wir auch raus", erzählt Lisa. Die alte Dame freut sich. "Ich bin froh, wenn sie kommen", schwärmt sie. Gerne erzähle sie dann von früher, "das hören die Kinder gerne", weiß sie und lacht. Ob Lisa denn eine gute Zuhörerin sei? "O ja, sie kann sehr gut zuhören", lobt die Seniorin das Mädchen. Auch die Altenheim-Leitung findet Gefallen an der Aktion. "Das Projekt kommt bei den Bewohnern gut an", erklärt Schwester Martina Kraemer. Eine solche Aktion sei für das Bitburger Altenheim neu, man sei spontan bereit gewesen, die Sache zu erproben. "Und bis jetzt läuft alles positiv," sagt Martina Kraemer, die derweil bereits an den Winter denkt. Dann nämlich sei vorgesehen, eventuell zu basteln oder das große Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel einzusetzen. "Ich kann mir vorstellen, dass dies bei den Bewohnern auch gut ankommt."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort