"Ich bin sehr gespannt auf das, was jetzt kommt"

Herforst · Viele selbst gemachte Bücher und Bilder von ihren ehemaligen Schülern hütet Margret Meier aus Herforst wie einen Schatz. Ein langes Berufsleben als Grundschullehrerin, Schulleiterin und Schulrätin liegt jetzt hinter ihr. Seit vergangener Woche ist sie im Ruhestand - und sehr gespannt auf das, was jetzt auf sie zukommt.

 Im Ruhestand: Margret Meier.TV-Foto: Nora John

Im Ruhestand: Margret Meier.TV-Foto: Nora John

Herforst. "Ich wollte schon als Kind immer Lehrerin werden", sagt Margret Meier mit einem strahlenden Lächeln. Der Berufswunsch ist für sie in Erfüllung gegangen. 1971 hat sie als Lehrerin an der Volkschule in Binsfeld begonnen. Damals ging diese Schulart noch bis zum neunten Schuljahr. Als die höheren Klassen später nach Speicher verlegt wurden, blieb Meier bei den Grundschülern.
Sie spricht voller Wärme und Zuneigung von ihren ehemaligen Schützlingen. "Die Kinder sind neugierig und wollen lernen", sagt sie. Man habe es zwar mit dem einen oder anderen Kind schwerer, aber dennoch habe jedes seine Stärken, die es zu fördern gilt. Auch wenn sich im Umfeld der Schüler heute vieles geändert habe, seien die Kinder immer noch wissbegierig und offen. Die Lernangebote müssten so sein, dass sie nicht nur theoretisch vermittelt, sondern auch angewandt werden können. Es reiche nicht aus, einen Löwenzahn auf einem Bild zu sehen. Die Kinder müssten auch eine Pusteblume in der Hand nehmen können.
Als Schulleiterin in Zemmer-Rodt und später in Bitburg habe sie immer versucht, diese positive Einstellung den Kindern gegenüber auch an die Lehrer zu vermitteln. "Begeistern kann man nur, wenn man selbst begeistert ist", so Meier.
Schmerzhafter Abschied


Zur Schulrätin wurde Margret Meier vor 13 Jahren befördert. "Der Abschied von den Kindern hat am meisten geschmerzt", sagt sie heute rückblickend. Aber die Begeisterung für den Lehrerberuf, den hat sie auch als Schulrätin erst für den Kreis Birkenfeld und später für den Kreis Bitburg-Prüm, das Ruwertal und Trier-Land nicht verloren. Sie habe weiterhin versucht, die Freude, die sie an der Arbeit mit Kindern hat, an die Schulleitungen weiterzugeben. Damit diese sie den Lehrern vermitteln.
Margret Meier ist ein positiver Mensch. So sieht sie auch ihrem neuen Lebensabschnitt optimistisch entgegen. "Ich bin sehr gespannt, auf das, was jetzt kommt", sagt sie. Akkordeon spielen möchte sie lernen. Geige kann sie schon, und jetzt soll es ein Tasteninstrument sein. Und mehr Zeit für die Familie und Enkelkind Lea möchte sie sich nehmen. Dass ihr das Mädchen wichtig ist, ist in dem Haus, in dem Meier mit ihrem Mann Adalbert in Herforst lebt, deutlich zu sehen. Überall gibt es Spielsachen und Bilderbücher. Auch um den Garten möchte sie sich künftig verstärkt kümmern und mehr lesen. Außerdem möchte Margret Meier mehr Zeit ins Dorfleben investieren, an dem sie schon vorher gerne ehrenamtlich in der Kirchengemeinde und in Vereinen teilgenommen hat. Sie sagt: "Menschen und Begegnungen sind mir das Wichtigste." noj

Extra

Ihr wisst ja sicher alle, was Lehrer machen. Nämlich Kinder unterrichten. Aber wisst ihr auch, was ein Schulrat oder eine Schulrätin machen? Die haben ganz schön viele Aufgaben. Sie sind dafür verantwortlich, dass an den Schulen immer alles gut läuft. Zum Beispiel sorgen sie dafür, dass es genug Lehrer gibt, damit nicht so viele Stunden ausfallen. Und dass die Kinder auch alles beigebracht kriegen, was für weiteres Leben und die weiterführenden Schulen wichtig ist. Außerdem hört sich ein Schulrat an, wenn es einmal Ärger gibt. Denn manche Eltern sind unzufrieden mit den Lehrern und beschweren sich dann beim Schulrat. Der spricht dann mit beiden und versucht, dass sich wieder alle gut verstehen. Auch, wenn es unter den Lehrern oder mit dem Rektor Streit gibt, muss sich ein Schulrat kümmern. Damit neue junge Lehrer unterrichten dürfen, müssen diese eine Prüfung machen. Da ist dann auch ein Schulrat dabei, der schaut, ob die das auch gut genug machen. noj

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