"Ich bin so wild nach deinem Erdbeerpudding"

Bitburg · Mit der Kabarettistin Margie Kinsky hatte das Bitburger Kulturpublikum am Freitagabend eine geniale Frau zu Gast: Ganz nah dran am Publikum und mitten im Leben bewegt sich die Künstlerin mit ihren Geschichten, die jeder so oder ähnlich aus dem eigenen Alltag kennt.

 Powerfrau mit Herz und Verstand: So richtig Spaß beschert am Freitagabend Margie Kinsky dem Publikum im Haus Beda mit ihrer Solo-Vorstellung. TV-FOTO: AGENTUR HÖSER

Powerfrau mit Herz und Verstand: So richtig Spaß beschert am Freitagabend Margie Kinsky dem Publikum im Haus Beda mit ihrer Solo-Vorstellung. TV-FOTO: AGENTUR HÖSER

Foto: Rudolf Höser (rh), Photographer: Rudolf Hoeser ("TV-Upload H?ser"

Bitburg. "Hallo Mädels, also hört mal, mir hat mein erstes Programm so viel Spaß gemacht, dass ich unbedingt nachlegen musste. Es gibt so viel Neues zu erzählen. Also Piccolo auf und lasst uns loslegen": Mit diesem Einstieg hatte Margie Kinsky beim Comedy-Abend "die Mädels" denn auch gleich auf ihrer Seite. Die Reihen im Haus Beda waren tatsächlich fast ausschließlich von Frauen besetzt. Unter den 250 Besuchern waren Männer die Ausnahme. Frauen unter sich also. Und in dieser Atmosphäre trumpfte Margie mächtig auf. Dabei waren ihre offenherzigen Bekenntnisse aus dem eigenen Familienleben meist der Einstieg in turbulente Szenen, die sie so genial rüberbrachte, dass die Zuhörer permanent am Lachen blieben.
Beispiel gefällig? "Ich lebe mit sieben Männern zusammen. Sechs davon habe ich selbst gemacht". Das sitzt. Zwischenapplaus. So nahm die hemmungslose Beschreibung des Alltagslebens ihrer Großfamilie, einschließlich der Oma, Fahrt auf. Für deren Versorgung gab es dann auch prompt einen praktischen Vorschlag mit Anleitung: die "Ota", die Oma-Tagesstätte.
Mit weiblicher Logik nahm Margie Kinsky ihr Publikum mit auf Reisen nach Rom, wo sie geboren ist, und verschaffte Einblicke in die "Endenicher Nachbarschaft" in Bonn. Es folgten urkomische Beschreibungen einer Passagierkontrolle am Flughafen, ein vergessener Sohn auf der Autobahnraststätte und die Feststellung: "Ich hasse dünne Vasen, ich mag dicke, mit Griffmodulen, so wie hier", sagte sie, während sie sich selbst an den Bauch fasste. Es war auch diese Selbstironie, die sie unwahrscheinlich sympathisch machte.
"Als Frau fand ich mich direkt wieder in ihren Geschichten. Sie beschreibt genial die Ironie des Alltags einer Mutter und gibt uns Frauen das Gefühl, sie ist eine von uns ", sagte Veronika Schneider, die sich mit zwei Freundinnen "einen Ast lachte". Auch in der Pause und nach Ende der Vorstellung zeigte sich Margie rastlos. Mit einem Bitburger Pils in der Hand suchte und fand die Mitbegründerin des Bonner "Springmaus Improvisationstheaters" den Kontakt zu ihrem Publikum. So wurde viel gelacht und das steckte an. Am Ende verließen nur gut gelaunte Menschen den Festsaal. Fazit: ein gelungener Abend. rh

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort