"Ich mach dann mal Krach!": In der Fußgängerzone in Bitburg wird gebaut

Bitburg · Bagger, Staub, Rüttelplatten, Lärm: Wer derzeit durch die Fußgängerzone in Bitburg flaniert, sollte nicht zimperlich sein. Dafür soll nach den Bauarbeiten alles schöner sein in der Innenstadt.

 Die Sanierung der Fußgängerzone in Bitburg geht weiter.

Die Sanierung der Fußgängerzone in Bitburg geht weiter.

Foto: Lars Ross

"Dann mach ich mal Krach", sagt der Bauarbeiter. "Ja, mach du mal!", antwortet sein Chef Klaus Hoffmann, Polier der Baustelle in der Bitburger Fußgängerzone. Sein Kollege im Blaumann schnappt sich die Rüttelplatte. Im Bruchteil einer Sekunde springt das Gerät ein paar mal auf und ab und der Schotter ist in wenigen Minuten plattgedrückt.
Die Anderen stehen vor der Grube und gestikulieren. Sie besprechen das Vorgehen. Ein Windstoß verweht den Sand. Noch stehen die Bagger still. Dann löst sich die Gruppe auf. Einer setzt sich in das Fahrzeug und zieht das Geröll, das am Rand der Grube liegt in diese hinein. Ein anderer hilft ihm mit dem Besen.

Der nächste setzt sich in das vor dem Geschehen geparkte Baustellenfahrzeug: Ein halbwegs ruhiger Platz zum Telefonieren. Die Häuser werden mit einem Wasseranschluss und einem Anschluss für schnelles Inernet versehen, deshalb bohre man zwei Löcher unter jedem Haus vom Post- bis zum Petersplatz. "Es gibt insgesamt vier Baustufen, wir sind jetzt in der dritten", ergänzt der Polier. Noch bis Ende des Jahres wird in der Fußgängerzone gearbeitet.
Mittlerweile sind beide Bagger im Einsatz, schaufeln den Sand in das Loch und streichen ihn glatt. Die Schaufel schabt über den Asphalt. Es klingt, wie das Kratzen einer Gabel über einen Teller. Dann ist es wieder still. Die Männer besprechen sich erneut. Auf einmal wandern alle Blicke in die kleine Seitengasse.

Ein mit Schotter beladener Transporter wird in Richtung Baustelle gewunken, die Ladefläche hochgefahren. Das Gestein rutscht die Fläche herunter. Man hört ein Zischen das abrupt und von einer Staubwolke begleitet, aufhört. Der Staub verzieht sich, während der Wagen wegfährt.

Zwei Männer halten in der Grube stehend ein gelbes Maßband fest. Den einen hört man rufen: "Vier Meter dreiunddreißig und drei Meter achtzig", was sein Kollege auf seinem Klemmbrett notiert. "Das sind jetzt Abmessungen, um zu wissen, wo nachher die Schieberkappen sind", sagt Hoffmann. So werden die kleinen Deckel in der Straße genannt durch die man Zugang an die Wasser- und Gasleitungen hat.

Schnell ist der orange, kleinere Bagger wieder im Einsatz und verteilt den Schotter. "Wir machen erst hier die Seite fertig, dann kommt die andere dran", sagt Hoffmann." Da vorne muss noch ein Kanalschacht gesetzt werden." Die Fußgänger leitet man über einen provisorischen Schotter-Gehweg nach oben.

Manche Menschen sind irritiert und unsicher, wie man die Baustelle umgeht. Es gibt zwar Holzübergänge mithilfe derer man über die Löcher gehen kann, aber über diese gelangt man als Fußgänger mitten auf die Baustelle. Ein Pärchen betritt gerade den Übergang, als sie ihn verdutzt anguckt und seufzt: "Och ne!" Sie drehen um.
Später stehen die Bauarbeiter wieder zusammen und begutachten, was sie heute geschafft haben. Es geht auf den Feierabend zu. Kurze Zeit darauf löst sich die Gruppe auf und sie verabschieden sich. "Bis morgen!" Am nächsten Tag gibt es wieder viel zu tun.

DAS GROß-PROJEKT FUßGÄNGERZONEN-AUSBAU
Dieses Jahr investiert die Stadt rund 700.000 Euro in den dritten Bauabschnitt. Zunächst wird die Fußgängerzone bis zum Petersplatz saniert. Zudem werden zwei Seitengassen ausgebaut. Bis 2022 folgen weitere im oberen Teil der Hauptstraße, aber auch die Gestaltung der Plätze Grüner See, vor der Liebfrauenkirche und natürlich des Petersplatzes. Insgesamt kostet das Projekt sieben Millionen Euro.

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