"Ich muss noch ein wenig üben"

Prüm · Die Europäische Vereinigung Bildender Künstler aus Eifel und Ardennen (EVBK) hat eine neue Präsidentin: Marie-Luise Niewodniczanska folgt auf Dieter A. Boeminghaus. An ihrer Seite als Vizepräsident: Hans-Wolfgang Menges-Spell, der als künstlerischer Leiter agieren wird.

Der neue Vorstand der Künstlervereinigung (von links nach rechts): André Paquet, Vizepräsident Sektion Belgien, Karl-Heinz Hennerici, Vizepräsident Sektion Deutschland, Jean Boumans, Vizepräsident Sektion Limburg, Präsidentin Marie-Luise Niewodniczanska, Vizepräsident Hans-Wolfgang Menges-Spell (künstlerischer Leiter), Margot Sperling, Vizepräsidentin Sektion Frankreich, Luc Braconnier, Vizepräsident Sektion Luxemburg.Foto: privat

Der neue Vorstand der Künstlervereinigung (von links nach rechts): André Paquet, Vizepräsident Sektion Belgien, Karl-Heinz Hennerici, Vizepräsident Sektion Deutschland, Jean Boumans, Vizepräsident Sektion Limburg, Präsidentin Marie-Luise Niewodniczanska, Vizepräsident Hans-Wolfgang Menges-Spell (künstlerischer Leiter), Margot Sperling, Vizepräsidentin Sektion Frankreich, Luc Braconnier, Vizepräsident Sektion Luxemburg.Foto: privat

Prüm. "Ich bin ja auch nicht mehr die Jüngste", sagt Marie-Luise Niewodniczanska. Und über einen Mangel an Ämtern kann sich die Architektin, Kunsthistorikerin, Hochschuldozentin, Denkmalschützerin und Kommunalpolitikerin aus Bitburg eigentlich auch nicht beklagen. Aber sie hat sich dann doch überreden lassen, nicht zuletzt von ihrem Vorgänger: "Frau Niewo", wie sie eifelweit abgekürzt wird, übernimmt von Dieter Alexander Boeminghaus die Präsidentschaft über die EVBK. Boeminghaus schied auf eigenen Wunsch aus dem Amt aus.
Eine große Ehre


"Professor Boeminghaus hat große Fußstapfen hinterlassen", sagt die 73-Jährige. "Er hat unglaublich viel für die EVBK gearbeitet. Und er war sowohl ein künstlerischer Präsident als auch ein repräsentativer."
Dann aber sei sie zu der Überzeugung gekommen, "dass es doch eine große Ehre ist, Präsidentin einer Vereinigung zu werden, die in 50 Jahren, mit nur drei Präsidenten, international so vieles bewegt hat und keineswegs an Alterserscheinungen und Ermüdung leidet."
Und so ganz ahnungslos ist Marie-Luise Niewodniczanska dann ja doch nicht: "Mit Kunst bin ich im Elternhaus aufgewachsen. Mein Vater Theo Simon hat Zeit seines Lebens zeitgenössische Kunst gesammelt."
Bei der EVBK gehe es schließlich auch um aktuelle, zeitgemäße Kunst: "Das interessiert mich sehr." Wobei man sie vom Europa-Gedanken ohnehin nicht mehr überzeugen muss: "Ich bin durch und durch ein europäischer Mensch."
Gemeinsam mit dem neuen EVBK-Vorstand, zu dem als künstlerischer Leiter auch Vizepräsident Hans-Wolfgang Menges-Spell gehört, will sich Marie-Luise Niewodniczanska deshalb auch weiter für den europäischen Gedanken in der Kunst starkmachen. Wobei die anstehende 55. Jahresausstellung in den Sommerferien (Eröffnung am 7. Juli) sogar noch weiter hinausblickt: In diesem Jahr sind dazu junge brasilianische Künstler mit Europa-Bezug als Gäste geladen.
Die weiteren Vorstandsmitglieder: Luc Braconnier, Vizepräsident für die Sektion Luxemburg, Jean Boumans in gleicher Funktion für Limburg/Niederlande, beide sind neu dabei. Außerdem: André M. Paquet aus dem belgischen Malmedy, Karl-Heinz Hennerici für die deutsche Abteilung, Margot Sperling für die französische Sektion, Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy und Geschäftsführer Georg Sternitzke. Die Vorbereitungen für die Jahresausstellung laufen bereits.
Ausstellung nimmt Gestalt an


Auch die 56. EVBK-Ausstellung 2013 nimmt bereits in ersten Zügen Gestalt an: Dann soll Polen als künstlerisches Gastland dabei sein. Dorthin hat die neue Präsidentin bekanntlich beste Kontakte: Marie-Luise Niewodniczanska ist stellvertretende Vorstandsvorsitzende der polnisch-deutschen Stiftung für Denkmalschutz.
Dieter Boeminghaus hat sich übrigens nicht vollständig aus seiner Tätigkeit für die Europäische Vereinigung verabschiedet: Er organisiert weiterhin Austellungen außerhalb von Prüm für EVBK-Mitglieder. "Wie gesagt", ergänzt dessen Nachfolgerin, "die Fußstapfen von Boeminghaus sind groß. Und ich muss noch ein wenig üben, um sie auszufüllen."Extra

Der Vizepräsident: Die künstlerische Leitung in der EVBK übernimmt Vizepräsident Hans-Wolfgang Menges-Spell: Wobei der zweite Nachname eigentlich sein Künstler-Pseudonym sei und in Großbuchtsaben geschrieben werden müsse, sagt der ehemalige Beuys-Student und spätere chirurgische Chefarzt an einer Klinik in Eschweiler. Mittlerweile ist der 65-Jährige im Ruhestand und ganz zur Kunst zurückgekehrt. Das Studium bei Beuys habe ihn geprägt - "daher kommt mein Faible für Installationen und Assemblagen", sagt er. Das soll sich auch in künftigen EVBK-Ausstellungen wiederfinden: Die Schau soll auch Video- und Rauminstallationen bieten, sagt Menges-Spell. Eine weitere Änderung: Die Zahl der Exponate wird etwas reduziert. Von 400 Einsendungen in diesem Jahr blieben etwa 120 übrig. fpl

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