"Ich überlasse nichts dem Zufall"

Am 27. März will er als Direktkandidat der Freien Wähler in den Landtag gewählt werden. Der TV hat den 51-jährigen Rudolf Rinnen in seinem Bitburger Zuhause besucht.

 Rudolf Rinnen an seinem Lieblingstisch. TV-Foto: Katharina Hammermann

Rudolf Rinnen an seinem Lieblingstisch. TV-Foto: Katharina Hammermann

Bitburg. Können Möbel etwas über ihre Besitzer verraten? Rudolf Rinnens Lieblingsstück - ein Esstisch - besteht aus einer riesigen, quadratischen Glasplatte, die auf einem schwarzen Sockel ruht. Der einzige Zierrat: Chromleisten. "Ich liebe den Tisch", sagt Rinnen - seine klare Form und auch, dass alle Gäste im gleichen Abstand voneinander sitzen. Und es lässt sich tatsächlich einiges in Rinnens Leben finden, das gut zur klaren Struktur seines Lieblingsmöbels passt. Zum Beispiel, dass er gerne Ordnung hält. Auch sein Job, in dem er viel rechnet, scheint zum geometrischen Design zu passen: Rinnen ist im Bereich Vertrieb und Marketing bei der Volksbank tätig, wo er unter anderem neue Fonds und Anlagen entwickelt sowie vermarktet. Auch Logistik ist seine Sache: Regelmäßig organisiert er Veranstaltungen - darunter so große wie die Handwerkerausstellung des Beda-Markts. "Ich bin ein akribischer Arbeiter. Ich überlasse nichts dem Zufall", sagt der gebürtige Bitburger von sich selbst. So geht er, bevor der Beda-Markt startet, noch mal ins Zelt, um zu sehen, ob die Schilder auch gerade hängen und die Planen richtig geschlossen sind. Danebenstehen und anderen bei der Arbeit zusehen, ist allerdings nicht sein Fall. Er packe lieber selber an. "Ich bin so ein Typ, der eher mal vorangeht und die anderen mitzieht."

Auch was in seiner Wohnung in der Bitburger Rembrandt-Straße die Wände schmückt, überlässt Rinnen nicht dem Zufall. Er überlegt gut, was ihm gefällt - so wie das Bild eines Golfers, das seine Schwester für ihn gemalt hat. Die meisten anderen Wände warten noch auf das Richtige. So wie Rinnen in der Liebe. Er suche nicht. Das ergebe sich von selbst, sagt der 51-jährige Single. Sein Lebensmotto: "Take it easy - keep smiling". Ein Motto, das sein inzwischen verstorbener Vater ihm mit auf den Weg gegeben hat. "Das heißt nicht, dass man permanent als Strahlemann durch die Gegend laufen muss" - man müsse aber auch nicht alles so verbissen sehen, sagt Rinnen und blickt zur Fensterbank hinüber, wo ein Bild des Vaters steht. Seine Familie, deren Mitglieder auf weiteren Fotos zu sehen sind, ist Rinnen wichtig. So wie seine besten Freunde. Ohnehin geht er gerne unter Menschen.

Dass der Kommunalpolitiker es auch schätzt, gut informiert zu sein, zeigen nicht nur die Kreistagsunterlagen, die sich auf dem Glastisch türmen, sondern auch die zahlreichen Zeitungen. Beim Frühstück wird gegen sechs Uhr erst einmal der Volksfreund gelesen. Abends ist dann "Die Zeit" dran. Es sei denn, ein Ausschuss tagt oder es ist Dienstag, denn da trainiert Rinnen Basketball - ein Sport, der ihm schon seit mehr als 30 Jahren Freude bereitet. Auch Ski fährt er schon seit 20 Jahren.

Die Leidenschaft fürs Golfen hingegen ist erst später aufgeflammt. Ein Sport, der innere Ruhe erzeuge und helfe, Kraft zu tanken für den nächsten Tag - den der Frühaufsteher traditionell mit einem Frühstück an dem großen quadratischen Glastisch beginnt.

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