Dorfentwicklung So möchten die Idesheimer ihr Dorf voranbringen

Idesheim · Die Gemeinde Idesheim hat sich erst sehr spät für den Zukunftscheck Dorf entschieden. Jetzt steht ein Großteil des Dorfs dahinter und will mit viel Engagement Projekte umsetzen. Doch die größeren Pläne brauchen Vorlaufzeit.

  Werner Krainz, Stephan Tusch und  Anne Dockendorf auf dem Spielplatz , für den eine rührige Arbeitsgruppe viele Ideen gesammelt hat.

Werner Krainz, Stephan Tusch und Anne Dockendorf auf dem Spielplatz , für den eine rührige Arbeitsgruppe viele Ideen gesammelt hat.

Foto: Christina Bents

Dem Elan, den die Bürger Idesheims haben, wenn es um ihren Ort geht, kann auch Corona nichts anhaben. Wenn viele Sitzungen auch Online stattfinden mussten und der Dorfcheck-Kümmerer Stephan Tusch die Computerprogramme dafür selbst bei den Leuten aufgespielt hat, gibt es viele Ideen.

Ortsbürgermeister Werner Krainz berichtet: „Wir hatten im Gemeinderat schon einige Dinge zusammengefasst, wie beispielsweise etwas für junge Familien, etwas für die Vereine und den Straßenausbau, der uns schon so lange versprochen wurde. In diesen Bereichen haben auch die Bürger einen hohen Bedarf gesehen.“

Dazu kamen weitere Punkte, etwa die fehlenden Bürgersteige an vielen Stellen oder der Spielplatz, der direkt am Bach liegt. Dort sind schon jetzt eine Seilbahn, ein Schaukelbalken und ein Weidentunnel. Stephan Tusch sagt: „Der Wasserspielplatz hat sich zu einem Riesenthema entwickelt, bei dem eine sehr aktive Arbeitsgruppe mitwirkt. Einen Matschbereich, einen Piratenturm, ein Sonnensegel und Sitzbänke kann man sich dort vorstellen.“

Für die Vereine möchte man das Feuerwehrhaus zu einem Vereinshaus umbauen. Es soll zwischen 50 und 100 Plätze haben für Feiern und Feste. Zudem soll eine gemeindliche Mehrzweckhalle entstehen, in der die Geräte der Gemeinde und der Feuerwehr untergebracht werden, die im gesamten Ort verteilt sind. Werner Krainz erklärt: „Die Zusammenarbeit in den Arbeitskreisen hat den Zusammenhalt im Dorf sehr gestärkt. Man arbeitet für ein gemeinsames Ziel. Als Gemeinderat sieht man sich hier einem positiven Druck ausgesetzt, die Rahmenbedingungen zu schaffen.“

Doch das ist nicht immer so einfach, denn bis Bauprojekte von der ersten Idee bis zur Umsetzung fertig sind, vergehen manchmal Jahre. „Wir müssen versuchen, die „Ehrenamtlichen in diesem Zeitraum nicht zu verlieren. Das ist möglich mit kleineren Projekten, die in ihrer Planung und Umsetzung nicht aufwendig sind.“ Dr. Anne Dockendorf, Mitkümmerin beim Dorfcheck, fasst zusammen: „Wir konnten schon einige Informationen zusammenstellen und Projekte anstoßen, die man mit dem Spaten in der Freizeit machen kann. Der gute Zusammenhalt im Ort, der nicht selbstverständlich ist, sollte unbedingt gepflegt werden.“ Der Waldparcours, ein Wanderweg mit natürlichen Spiel- und Entspannungselementen, wie Waldsofas, einem Waldxylophon und Balanciermöglichkeiten, ist ein Beispiel für ein Projekt, das zeitnah und unbürokratisch umgesetzt werden kann.

Mit einen Dorfcafé, das von Ehrenamtlichen betrieben wird, und in dem sich die Generationen treffen könnten, würde man im neuen Vereinshaus gerne umsetzen. Doch die Bauprojekte müssen auch finanziert werden. Sie würden nach ersten Schätzungen jeweils rund 750.000 Euro kosten. „Der Gemeindehaushalt ist positiv. Ein Grund dafür ist die Windkraft, aber es wurde auch in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet“, so der Ortsbürgermeister.

Der Gemeinderat sieht momentan die Möglichkeit, die Weichen für die nächsten 20 bis 25 Jahre zu stellen. „Wir haben eine starke Jugend, engagierte Vereinsvorstände und viele junge Familien, die hierbleiben wollen. Deshalb wären auch weitere Baustellen wichtig. Im Ort haben wir 32 Baulücken, von denen bisher fünf zum Verkauf stehen. Bedarf wäre für 50 Baustellen. Deshalb haben wir die ersten Schritte zu einem Neubaugebiet „Auf der Aubach“ angestoßen.“ Schade findet Stephan Tusch, dass die nahe Kreisgrenze eine so schwierige Barriere für die Zusammenarbeit mit den Nachbarorten und die B51 nicht direkt an den Ort angebunden ist. „Das gäbe noch einmal sehr positiven Schub fürs Dorf“, sagt er.

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