Idyllisches Überbleibsel vergangener Macht

Die Dasburg ist eine markante Ruine mitten im Örtchen Dasburg im Deutsch-Luxemburgischen Naturpark. Sie existiert seit dem Mittelalter und ist erstmals 1222 urkundlich erwähnt. Heute blicken die Bewohner des Ortes Dasburg wieder stolz auf die frisch renovierte, herrschaftliche Anlage, die ihrem Ort den Namen gab.

Dasburg. (red) Der Überlieferung nach ist die Dasburg die erste Burg im Altkreis Prüm, auch wenn dessen politischer Name dereinst noch nicht existierte. "Daysberhc", so nannte sich die Höhenburg über dem heutigen Grenzfluss Our und hat damit auch dem um sie entstehenden Ort seinen Namen gegeben. Der Legende nach sollen 882 die Mönche aus dem Kloster Prüm in diese Fluchtburg geflohen sein, als die Normannen in die Westeifel einfielen, plünderten, mordeten und auch das Kloster in Prüm schändeten und niederbrannten.

Urkundlich erwähnt wurde Dasburg erstmals 1222. In diesem Jahr übertrug das Kloster Prüm, mittlerweile eine große Abtei, seine Dasburg mit dem Ort den Grafen von Vianden als Lehen. Dafür mussten diese den Mönchen und ihrem Abteibesitz Schutz gewähren. Die Vianderer sorgten dafür, dass die Dasburger noch bis 1794 ein Grafengeschlecht blieben, das mit der Zeit bedeutend und mächtig wurde.

Danach ging die Burg über in Sponheim-Nassau-Oranischen Besitz und gehörte sogar für Jahrzehnte dem König Wilhelm von Spanien. Noch heute trägt die niederländische Königin den Zusatz "Freifrau von Dasburg" in ihrem Titel.

Dasburg war strategisch eine wichtige Schutzburg, hatte die Durchgangsstraße vom Westen und das Tal der Our zu sichern. Die Burgverwalter kümmerten sich darüber hinaus auch um ihre "Dasburger Herrschaft", die die Meiereien Dasburg, Daleiden und zeitweise Binscheid und Harspelt umfasste.

Doch dann drangen französische Revolutionstruppen in die Eifel, stürmten vor bis hin zum Rhein und unterwarfen alles. 1794 wurde auch Dasburg besetzt. Doch die Menschen rebellierten und die Dasburger erhoben sich gegen die französische Unterdrückung. Der Schlossjäger, Karl Bormann, war einer der Hauptanführer jenes Bauernaufstandes, der 1798 als "Klöppelkrieg" in die Westeifelgeschichte einging.

Um Kriege und Soldaten zu finanzieren, ließ die französische Revolutionsregierung sämtlichen klösterlichen und feudalen Besitz beschlagnahmen und verkaufen. Auch die Burg Dasburg, die zwischenzeitlich den Namen Schloss trug. Ein schönes Geschenk für einen verdienten Soldaten, dachte sich Napoleon und schenkte das Schloss 1811 seinem Marschall Oudinot. Doch anstatt das Anwesen sinnvoll zu nutzen, dachte der nur an seinen Geldbeutel.

So ließ er die Dasburg am 13. April 1813 für 4400 Franken auf Abriss versteigern. Der Abbruch geschah sehr gründlich. Heute sind von der einst so stolzen und großen Burganlage nur mehr Teile der äußeren Wehrmauer mit zwei Halbtürmen und Reste des Eingangstores erhalten. Ebenfalls noch sichtbar: eine Seite des zwanzig Meter hohen Wehrturmes. Immer noch imposant, kündet er, der wahrscheinlich die ursprüngliche Kernburg darstellte, von vergangener Macht und Bedeutsamkeit.

Diese Ruinenreste gingen 1816 in preußisches Staatseigentum über. Die Our wurde als natürliche Grenze zu Luxemburg und Belgien festgelegt und Dasburg somit zum Grenzort. In den folgenden Jahrzehnten wurden die Burghäuser vom Staatlichen Forstamt genutzt und verwaltet.

Nach 1945 übernahm das Land Rheinland-Pfalz die Dasburg und übergab sie 1965 dem heutigen Landesamt für Denkmalpflege, das sich seitdem um den Burgbering kümmert.

In den vergangenen beiden Jahren investierte das Land Rheinland-Pfalz rund 2,4 Millionen Euro in die Sanierung. Mittel, die sich lohnen, denn für den Ort Dasburg stellen die Überbleibsel jener staufischen Burg einen bedeutsamen Teil der Geschichte der Eifel und ihres Ortes dar. Zudem ist das Gebäude auch in der Entwicklung des Fremdenverkehrs bedeutsam, gehört doch die Burg samt Ort zu der touristisch interessanten Route Gottfried von Bouillon.

Diese hat sich zum Ziel gesetzt, historische Bauwerke in der Grenzregion der vier Länder Belgien, Frankreich, Luxemburg und Rheinland-Pfalz bekannter zu machen.

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