Drei Fragen an Wilfried Ebel von der IHK Trier Digitalisierung im Eifelkreis: „Die Schließung der Lücken ist dringend erforderlich“

Trier/Bitburg-Prüm · Ein gutes Mobilfunk- und Breitbandnetz ist nicht nur für Privatpersonen wichtig, sondern auch für Unternehmen. Damit kennt sich Wilfried Ebel, Ebel, Leiter des Bereiches Infrastruktur bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier, aus.

 Wilfried Ebel, IHK Trier.

Wilfried Ebel, IHK Trier.

Foto: IHK Trier

Herr Ebel, Wie wichtig ist ein gutes Mobilfunknetz als Standortfaktor?

Ebel: „Die Identifikation und Schließung von Lücken in der 4G-Mobilfunkversorgung ist dringend erforderlich, um die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Rheinland-Pfalz zu erhalten. An Firmensitzen sind Glasfasernetze bis in die Gebäude hinein wichtig, damit Unternehmen innovative digitale Dienste und Anwendungen nutzen und schaffen können.“

Was passiert, wenn die Lücken im Netz nicht schnell geschlossen werden?

Ebel: Stehen digitale Dienste nicht zur Verfügung, kommt es zu Wettbewerbsnachteilen und Zukunftsrisiken für die Volkswirtschaft Rheinland-Pfalz. Firmen laufen Gefahr, bei der Entwicklung, Erprobung und Durchsetzung digitaler Geschäftsmodelle den Anschluss zu verlieren.“

Der Eifelkreis ist ja nun keine 5G-Modellregion geworden. Was bedeutet das für die Gegend?

Ebel: „Aus regionaler Sicht wäre eine Auswahl der Eifel als Modellregion für 5G sicherlich zu begrüßen gewesen. Die Entscheidung ist jedoch keineswegs mit einer Festschreibung der Defizite im Mobilfunknetz gleichzusetzen. Entscheidend für Unternehmen ist vielmehr der Ausbau des Glasfasernetzes und der 4G-Infrastruktur. Beides sollte von Bund und Land  mit Nachdruck vorangetrieben werden. Die Diskussion um 5G ist ein Zukunftsthema, da noch keine privaten Nutzungen existieren und industrielle 5G-Netze erst im Testaufbau sind. Mit dem Ausbau der Glasfasernetze sollte allerdings schon jetzt der Grundstein für den zukünftigen 5G-Ausbau gelegt werden.“

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