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Zum Artikel "Großer Bahnhof im neuen Basaltwerk" (TV, 14. September) meint dieser Leser:

"Gut Wetter machen" nennt man solche Aktionen, wie sie die Firma RPBL mit der Vorstellung ihrer neuen Anlage in der Grube Bolsdorf veranstaltet hat. Dazu hat sie auch allen Grund, sieht man genau hin, was hier eigentlich passiert. Mit neuester Technologie wird hier die Kyller Höhe in großen Teilen abgebaggert. Drei Firmen sind dabei, nach den Vorgaben des Bergamtes eine Riesengrube entstehen zu lassen, die im Endausbau so groß ist wie die Innenstadt von Hillesheim einschließlich Neubaugebieten - und zwar auf Kyll-Niveau! Die rasant wachsenden Schotterhalden, die sich neben der Grube in kürzester Zeit aufgetürmt haben, sind ein beredtes Zeugnis, was industrieller Rohstoffabbau bedeutet. Neben der unwiderruflichen Zerstörung von Natur und der Vernichtung wertvoller landwirtschaftlicher Flächen sind auch die Menschen hiervon betroffen. Der Abbaulärm im nur einen Kilometer entfernten Bolsdorf, der oft schon in den frühen Morgenstunden einsetzt, lässt schon lange kein ruhiges Leben und Erholen zu. Ob das für den aufblühenden Tourismus im Hillesheimer Land so zuträglich ist, mag sehr bezweifelt werden. Ebenso nachdenklich muss das Verkaufen der neuen Bahnverladeanlage als Beitrag zum Umweltschutz stimmen. Die Vermutung liegt vielmehr nahe, dass die neue Zehn-Millionen-Anlage so groß dimensioniert wurde, um jetzt auch in den überregionalen Markt vorzudringen - ob die Bahn der einzige Kunde ist, sei dahingestellt. Auch wenn die Firma RPBL nur zu gern beteuert, ihr ginge es beim Basalt-Abbau lediglich um die Sicherstellung der regionalen Versorgung. Rolf Schmitz, Hillesheim

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