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Zum Artikel "Bus-Irrfahrt: Sechsjähriger bleibt allein zurück" (TV vom 31. August):

In einem halbseitigen Artikel wird darüber berichtet, dass ein Schulanfänger von dem Fahrer des Schulbusses etliche Kilometer von zu Hause entfernt abgesetzt worden sei. In Oberbettingen habe ein Wechsel des Schulbusses erfolgen sollen. Dies habe nicht funktioniert. Die Mutter des Sechsjährigen wird wörtlich wie folgt zitiert: "Der eine kommt erst gar nicht, und der andere lässt Leo, der als einziges Kind nach Duppach weiterfahren soll, auf weiter Flur alleine stehen und fährt weiter." Dieser Artikel, zudem noch unter einer reißerischen Überschrift, enthält unzutreffende Behauptungen. Der Verfasser des Artikels muss sich vorwerfen lassen, journalistische Grundpflichten verletzt zu haben. Er hätte zumindest die Personen (insbesondere Busfahrer) fragen müssen, über die er in diesem Artikel nicht nur berichtet, sondern geradezu "herzieht". Hätte er den in seinem Artikel auch namentlich benannten Peter Bernardy befragt, hätte er den wahren Sachverhalt erfahren: an jenem Tage stieg der Erstklässler gegen 16 Uhr in Gerolstein in den Bus der Firma Niesen ein. Peter Bernardy war der Fahrer der Firma Niesen. Er fuhr mit dem Bus bis Oberbettingen, wo nach dem neuen Fahrplan der Weitertransport der Schüler bis Duppach mit einem Bus eines anderen Unternehmens erfolgen sollte. In Oberbettingen wurde Herr Bernardy von einem 16-jährigen Schüler, der ebenfalls in dem TV-Artikel erwähnt wird, darüber informiert, dass er am Vortage nicht mit einem Bus jenes anderen Unternehmens hätte weiterfahren können. Herr Bernardy ging mit beiden Schülern zu dem in Oberbettingen stehenden Bus jenes anderen Unternehmens. Der Fahrer des anderen Busses erklärte, dass er nicht nach Duppach fahre. Herr Bernardy erklärte daraufhin den beiden Schülern, er werde sie nach Hause bringen. Beide Schüler, also insbesondere auch der Sechsjährige, stiegen wieder in den Bus ein und fuhren mit Herrn Bernardy weiter. Unterwegs begegnete er dann dem mit einem PKW vorbeifahrenden Vater des Sechsjährigen. Beide Fahrzeuge hielten an, der Sechsjährige stieg aus dem Bus aus und fuhr anschließend mit dem Vater weiter. Es ist also festzuhalten, dass der Sechsjährige keinen Moment allein gelassen wurde, erst recht nicht von einem Fahrer des Busunternehmens Niesen abgesetzt oder sogar ausgesetzt wurde. Im Gegenteil: Dieser hat sich in besonderem Maße darum gekümmert, dass der Sechsjährige wohlbehalten nach Hause kam! Es ist mehr als bedauerlich, dass aufgrund von nicht nachgeprüften Behauptungen einzelner Personen dieser, dem Ansehen namentlich benannter Unternehmen schädigende Artikel veröffentlicht wurde. Markus Schellen, Birresborn

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