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Zum Artikel "Obere Kyll fährt zweigleisig" (TV vom 6./7. Juli) schreibt dieser Leser:

Die Ratsherren der Oberen Kyll haben erneut beschlossen: Die Verbandsgemeinde forciert die Fusionsgespräche mit Prüm, weil das finanzielle Aschenputtel Obere Kyll am ehesten vom gut gestellten Prüm genommen wird; Verhandlungen mit den Nachbarn weiter unten an der Kyll (HiIlesheim, Gerolstein) sollen zwar wieder aufgenommen werden, aber das wird eher ein Smalltalk als ein ernster Flirt werden, obwohl im Landesgutachten die Dreierfusion als effizienteste Lösung favorisiert wird. Der Ratsherrenbeschluss bezieht sich auf die Obere Kyll in ihrer Gesamtheit. Politiker betonen nun immer wieder, die Bürger bei Entscheidungen "mitnehmen" zu wollen, eine Reform "von oben" zu vermeiden. Was wäre die Konsequenz bezogen auf die Gebietsreform? Erstens: Es werden abweichende Umgliederungswünsche einzelner Gemeinden (gesetzlich zulässig!) respektiert. Zweitens: Im Sinne von "mehr Demokratie wagen" sollten sich die Ortsbürgermeister und Gemeinderäte dazu entschließen, dem Beispiel der sechs Westgemeinden zu folgen und Bürgerentscheide durchführen - oder wenigstens eine Bürgerbefragung wie in Steffeln (Bürgerentscheid folgt). Grundvoraussetzungen sind der Respekt vor der Bürgermeinung und die Souveränität der Kommunalpolitiker, denn es könnte zu Überraschungen kommen, wenn Volkes Stimme gehört wird, da die Gemeinden an die Ergebnisse der Bürgerentscheide gebunden sind. Der Demokratie würde man jedenfalls einen Dienst erweisen und der Politikverdrossenheit entgegenwirken. Werner Grasediek, Steffeln

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