Ihre Meinung

Zur Debatte um die Bit-Galerie schreibt dieser Leser:

Für jeden, den mit Bitburg mehr verbindet als nur kaufmännisches Kalkül, ist es kaum nachvollziehbar, wie die Zustimmung oder Ablehnung zu einem Projekt wie der Bit-Galerie allein auf die Größe der Verkaufsfläche reduziert werden kann. Wer in Bitburg in der Nachkriegszeit aufgewachsen ist und miterlebt hat, wie die nach den Bombenangriffen 1944/45 weitestgehend zerstörte Stadt wieder aufgebaut wurde, den überkommt die Wehmut. Beim Wiederaufbau war für städtebauliche, historische und ästhetische Gesichtspunkte wenig Raum. Funktionalität und Kostenminimierung hatten Priorität. Vieles, was Bitburg vor dem Krieg aus baulicher Sicht eine eigene unverwechselbare Identität gegeben hatte, war unwiederbringlich verloren. Hinzu kommen noch die stilistischen Bausünden der 70er und 80er Jahre wie zum Beispiel der Abriss der "Alte Union" und der Bau der Hochhäuser am alten Sportplatz und im Ostring. Erst etwa mit dem Beginn des neuen Jahrtausends wird bei der Planung der städtebaulich relevanten Projekte wieder mehr Augenmerk auf Attraktivität und Harmonie gelegt. Gelungene Beispiele hierfür sind meiner Meinung nach die neue Stadthalle und der gesamte Bereich der alten Brauerei entlang der Römermauer und dem Görenweg. Die Neugestaltung des alten Postplatzes und der gleichzeitig geplante Neubau der Bit-Galerie bieten die einmalige Chance, das Stadtbild weiter zu harmonisieren und damit die Stadt Bitburg für Besucher und Bewohner attraktiver zu gestalten. Ob die mit der Errichtung der Bit-Galerie erwarteten zusätzlichen Umsätze realisierbar sind, hängt nicht primär und schon gar nicht dauerhaft von der Größe der Verkaufsfläche ab. Maßgeblich hierfür sind eher makro-ökonomische Fragen wie zum Beispiel die demografische Entwicklung sowie die Entwicklung des verfügbaren Einkommens der potenziellen Kundschaft. Die Prägung des Stadtbildes bleibt uns aber auf lange Zeit erhalten. Peter Barg, Bitburg

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