Ihre Meinung

Zum seltsamen Namen der Neuerburger Karnevalisten meint dieser Leser:

Warum haben die Neuerburger die Sache mit 1-2-3 nicht einfacher gemacht? Nein, es musste die anspruchsvollere Reihe mit 3 genommen werden, da sind immerhin mit 21 und 27 richtige Kaliber drin. Bleiben wir zunächst beim Sprachlichen, beim klanglichen Volumen, bei der Sprechmelodie "Dreij-sachs-nang"! "Dreij" ist Südeifeler Dialekt und dokumentiert die Einbettung in die Region bis rüber nach Luxemburg. "Sachs" ist unverwechselbar Neuerburger Spezialität. Und schließlich eröffnet das "Nang" fernöstlichen Zuschnitt mit Fluidum. Der KV steht fest auf drei Säulen: regional verankert - selbstbewusst - weltoffen. Doch kehren wir zurück zur Mathematik! Das normale Jahr hat 365 Tage, nicht jedoch in Neuerburg. Doppelt gezählt werden der fette Donnerstag, der Faschingssonntag, der Rosenmontag und der Faschingsdienstag, weil man da doppelt so viel Geld braucht, doppelt so viel auf den Beinen ist und weil mancher doppelt sieht. Diese vier Tage plus 365 ergeben zweifelsfrei 369. So ist\'s mit dem KV 3-6-9 Neuerburg! Zugegeben, diese Interpretation ist nicht frei von Bedenken, bei den Narren jedoch verankert. Es gibt neben dem Traditionsverein in der Enzmetropole - mit seinem mathematischen Schwung - auch andere schmucke Namen: Erwähnt seien stellvertretend die Gaytalnarren in Körperich, die Hunnekäp in Kruchten, Ees Kanna in Mettendorf, die Radentaler bis hinauf nach Utscheid und die "vum Berch op d\'r aaneren Seijt". Und was ist mit den Schmetterlingen in Wallendorf, mit den Plateaunarren in Ferschweiler, was mit den Uhus in Bollendorf? Überlassen wir dies den humorvollen Reformern! Nicht auszudenken; dann wird die Westflanke unserer Südeifel auf lange Sicht karnevalistisch erstklassig bleiben, vielleicht sogar aufsteigen. Albert Borrelbach, Koxhausen

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