IHRE MEINUNG

Zum Artikel "Vor der Synode: Offenes Ohr für die Gläubigen" (TV vom 14. September) schreibt dieser Leser:

Bischof Ackermann hat sich mit der Synode Großes vorgenommen und dabei hoffentlich bedacht, dass - wenn das Ergebnis unbefriedigend sein sollte - das Ganze sich als Schuss, der nach hinten losgeht, erweisen könnte. Mit frommen Sprüchen und vielleicht Ermahnungen zu mehr Gehorsam und Respekt der Amtskirche und ihren Repräsentanten gegenüber, ja zu mehr Beten und Gottesdienstbesuchen, dürfte kaum etwas zu gewinnen sein. Das Gesamtbild unserer katholischen Kirche muss verändert, neue Glaubwürdigkeit gewonnen werden. Da dürfte aber wohl kaum etwas gehen, ohne auf die mehr als berechtigten Forderungen und enormen Erwartungen der Christen und Katholiken einzugehen. So dürften nicht mit dem Evangelium zu begründende Dinge wie die Beichte, der Pflichtzölibat, die unverkennbar abwertende Haltung zum weiblichen Geschlecht bezüglich Frauenpriestertum, die unsinnige Einstellung zur gottgegebenen menschlichen Sexualität oder auch der unchristlich unbrüderliche Umgang mit Geschiedenen, vorbehaltlos zu behandeln sein. Versuche, mit Tradition oder Lehramt Dinge zu begründen, die weder mit dem Evangelium noch mit Jesus zu begründen sind, sind der wachsenden Zahl der sich selbst informierenden und selbst denkenden Christen und Katholiken immer weniger noch glaubhaft zu vermitteln. In religiösen Dingen informiert, denkt und erkennt man selbst, was Sinn und Unsinn ist. Auch die erkennbar eher katholisch amtskirchlich, rechthaberisch, bremsende Haltung zu wirklich echter Ökumene wird von den Christen an der Basis immer weniger akzeptiert. Sensationell wäre, wenn Bischof Ackermann am Ende, aus den gewonnenen Erkenntnissen heraus Rückgrat zeigte und sich traute, wie schon in der Apostelgeschichte üblich, Rom schon mal "ins Angesicht zu widersprechen". Lassen wir uns da doch mal überraschen. Josef Berens, Rommersheim

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