Im Eilschritt durch die Eifelorte

Waxweiler/Weinsheim/Holsthum · Drei Gemeinden aus dem Eifelkreis sind beim Dorfwettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" noch im Rennen. Nun hat die Gebietskommission die Orte bereist. Die Sieger werden am Freitag, 29. Juni, um 10 Uhr von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) bekanntgegeben.

 Schöne Aussicht: Holsthums Ortsbürgermeister Klaus-Dieter Reschke (links) zeigt der Jury die schönsten Ecken seiner Gemeinde. TV-Foto: Nina Ebner

Schöne Aussicht: Holsthums Ortsbürgermeister Klaus-Dieter Reschke (links) zeigt der Jury die schönsten Ecken seiner Gemeinde. TV-Foto: Nina Ebner

Waxweiler/Weinsheim/Holsthum. Die typische Handbewegung an diesem Tag ist der mehr oder weniger dezente Blick auf das Handgelenk. Denn um die Dörfer zu besichtigen, hat die Kommission nur wenig Zeit. Lediglich zwei Stunden stehen den Orten zur Verfügung, um sich im besten Licht zu präsentieren. Im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" haben sich im Eifelkreis in diesem Jahr die Gemeinden Waxweiler und Weinsheim in der Hauptklasse im Kreisentscheid durchgesetzt, in der Sonderklasse steht Holsthum in der zweiten Runde. Nun mussten sie auch die Gebietskommission von ihrem Potenzial überzeugen.

Waxweiler, 9 Uhr: Die Gebietskommission hat ein strammes Programm vor sich - und lässt sich auch vom tristen Regenwetter nicht aufhalten. Stattdessen wird das stramme Besichtigungsprogramm durchgezogen: Von der Mariensäule mit der schönen Aussicht über das gesamte Dorf bis zu Freibad samt Ferienpark, Pfarrkirche, Bürgerhaus und dem Devonium geht die Rundreise durch die Prümtalgemeinde - gespickt mit Hinweisen auf die Vorzüge des Ortes: ein reges Vereinsleben mit mehr als 20 Vereinen, viele Kooperationen mit privaten Partnern wie bei Freibad und Ferienpark oder die gelunge Integration von Projekten wie dem Seniorenheim oder dem Einkaufszentrum in die Ortsmitte. "Integration statt Isolation ist auch unser Motto", sagt Ortsbürgermeister Klaus Juchmes. "Das konzeptionelle Vorgehen in Waxweiler ist seit Jahrzehnten vorbildlich", findet Jury-Mitglied Edgar Kiewel lobende Worte. Auch die Wirtschaftsstruktur sei für einen Ort mit nur rund 1050 Einwohnern sehr gut.

Weinsheim, 11 Uhr: Die nächste Station für die Kommission: Die Industrie prägt die Gemeinde Weinsheim, und so findet auch die Präsentation in einem Tagungsraum der Firma Stihl statt. Bevor die Jury - nach Schwerpunkten aufgeteilt - auf die Reise durch das Dorf und die Ortsteile Willwerath, Hermespand und Gondelsheim geschickt wird, gibt es die wichtigsten Pfunde, mit denen die Gemeinde wuchern will, vorab. Allen voran die starke Wirtschaft. Bei nur 1111 Einwohnern bietet Weinsheim 1800 Arbeitsplätze im Industriegebiet. Seit Jahren steigt die Einwohnerzahl kontinuierlich, so dass immer neue Baugebiete ausgewiesen werden. Zudem ist Weins heim Schwerpunkt bei der Dorferneuerung, gerade wird über die Neugestaltung der Friedhöfe mit den Bürgern gesprochen. Auch für Weinsheim hat die Kommission positive Kommentare: "Sie haben ihre Potenziale sehr klar herausgestellt", sagt der Jury-Leiter Dirk Görgen von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion. "Sie sind auf einem guten Weg und gehen ihn weiter", sagt Edgar Kiewel.

Holsthum, 16 Uhr: Just, als die Gebietskommission im Ort eintrifft, verziehen sich die Regenwolken. "Der Wettergott ist auf unserer Seite", sagt Ortsbürgermeister Klaus-Dieter Reschke gut gelaunt und startet mit gut 30 Bürgern sowie der Jury den Rundgang durch die 670-Einwohner-Gemeinde. Ob der in den Kellerräumen der Alten Schule untergebrachte Jugendraum, der mit viel ehrenamtlichem Engagement hergerichtet wurde, der in unmittelbarer Nähe gelegene Kindergarten, der erweitert wird, der Spielplatz, an dem viele fleißige Hände mitgewerkelt haben, die engagierten Feuerwehrleute und Rettungskräfte des DRK, die mit viel Liebe zum Detail restaurierten Bauernhäuser oder das Schloss: Holsthum hat neben dem berühmten Hopfen noch viel mehr zu bieten und präsentiert sich selbstbewusst. Was der Ortschef besonders liebenswert an Holsthum findet? "Die Menschen, unser Vereinsleben, unsere Häuser und unser Zusammenleben", sagt Reschke. Und davon konnte sich gestern auch die Jury überzeugen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort