Im Einsatz gegen das Feuer

Mit kölscher Musik von "Sockenschuß" am Samstagabend, Frühschoppenkonzert, Aufmarsch der Gastwehren und Schautanzen der "Bad Girls" am Sonntag feiert die Feuerwehr in Niederprüm zwei Tage lang ihr bislang größtes Fest.

 Damals und heute: Die Feuerwehr Niederprüm hat eine lange Tradition. Früher ging es noch mit dem Traktor zum Einsatz. Heute besteht die Truppe aus ehrenamtlichen Mitgliedern (Foto unten). Foto: privat (1)/ TV-Foto: Richard Fischbach (1)

Damals und heute: Die Feuerwehr Niederprüm hat eine lange Tradition. Früher ging es noch mit dem Traktor zum Einsatz. Heute besteht die Truppe aus ehrenamtlichen Mitgliedern (Foto unten). Foto: privat (1)/ TV-Foto: Richard Fischbach (1)

Prüm. Das Pastor-Billig-Haus wird am großen Jubiläumswochenende zum Treffpunkt der engagierten Wehrleute aus Niederprüm und ihrer Freunde. Mit einem umfangreichen Festakt wird gefeiert, was 1909 mit großer Mannschaft begann: Nach Umwandlung der Pflicht- in eine freiwillige Feuerwehr waren 29 Niederprümer Männer bereit, dem Feuer zu trotzen.

Ein erster großer Rückschlag kam im Zweiten Weltkrieg: Das Spritzenhaus samt den darin befindlichen Gerätschaften wurde schwer beschädigt. Nach Kriegsende erlaubte die französische Besatzungsmacht nur eine Höchstzahl von zehn Mann in der Feuerwehr.

Erst ab 1948 konnte die Feuerwehr wieder aufgebaut werden, nach und nach wurden Pumpen und Schläuche besorgt. 1951 kaufte man mit Unterstützung der eigenen Kameradschaftskasse die erste Sirene. 1965 kam dann das erste Auto, ein VW Kombi als Gerätewagen, hinzu.

1974 mussten das alte Gerätehaus mit Schlauchturm dem Straßenbau weichen und die Geräte in einer alten Garage untergebracht werden. 1982 wurde ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) mit mobiler Wasserpumpe angeschafft, das bis heute seinen Dienst leistet.

Seit 2001 ist die Wehr im neuen Spritzenhaus an der Hauptstrasse untergebracht, in das die Wehrleute auch 2600 Stunden Eigenleistung gesteckt haben.

"Wir haben jährlich 30 bis 40 Einsätze", sagt Wehrführer Paul Franzen, der seit 39 Jahren dabei ist. "Wir helfen nicht nur bei Bränden, sondern auch bei Unfällen oder Hochwasser. Wenn in Prüm die Sirene heult, sind auch wir im Einsatz". Dabei erinnert er sich an den Chemieunfall bei Olzheim, den schweren Verkehrsunfall eines schwedischen Reisebusses bei Brühlborn oder den Brand des Anwesens Kewes, direkt neben der Kirche in Niederprüm, der mit Aufräumarbeiten drei Tage dauerte.

"Wir erfüllen einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit unserer Gemeinden", erklärt Franzen, "und freuen uns über eine gute Kameradschaft - nur an Nachwuchs fehlt es". Umso mehr freut es Franzen und seine Kollegen, dass seit kurzem zumindest ein neues Mitglied dabei ist.

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