Im Flecken baut man nah am Wasser

Schönecken · Laufen Spaziergänger südlich des Schönecker Gemeindehauses in Richtung Nims, müssen sie noch festes Schuhwerk mitbringen. Bald könnte sich der Marsch über matschige Wege erledigt haben - wenn der Nimsuferweg fertig ist.

Schönecken. Leise plätschert die Nims am Gemeindehaus, dem "Forum im Flecken", vorbei. Jugendliche sitzen auf der Holzbank neben dem Fundament der zukünftigen Freilichtbühne. Zwei Hunde ziehen an ihren Leinen und gehen mit ihren Halterinnen spazieren. Vorbei an der Nimstalresidenz - doch dann kehren die Frauen um. Der befestigte Weg endet an einer Wiese, entlang der Nims führt nur ein kleiner Trampelpfad weiter. Noch, denn mit dem Bau des geplanten Nimsuferwegs und der Hühnerbachbrücke könnte damit bald Schluss sein.
Läuft alles nach Plan, schlendern bereits im Mai 2015 die ersten Spaziergänger über den neuen Fußweg die Nims entlang. "Es wird jetzt alles sehr schnell gehen", kündigt Schöneckens Ortsbürgermeister Matthias Antony in der letzten Ratssitzung an.
Ende April stimmte der Gemeinderat für den Ausbau der idyllischen Strecke. Geplant sind ein befestigter Weg entlang der Nims sowie der Bau einer neuen Brücke über den Hühnerbach.Holzbrücke wird gespendet


Eile ist durchaus geboten, hofft der Rat doch auf Fördermittel des EU-Leaderprogramms. Nach ersten Schätzungen des Prümer Planungsbüros Scheuch liegen die Baukosten bei rund 65000 Euro. Darin nicht mit eingerechnet: der Erwerb des Grundstücks - der Rat besprach Details dazu in seiner jüngsten Sitzung - sowie die Finanzierung der Brücke. Sie wird von der Zimmerei Floss gestiftet.
Geplant ist der Bau einer Holzverbundbrücke über die Hühnerbach. Ein Standort über der Nims war unter anderem aus wasserrechtlichen Gründen nicht möglich.Rat bildet Zukunftsteams


Mit dem Ausbau des Nimsuferwegs wäre ein erster Baustein einer Zukunftsoffensive realisiert, die der Schönecker Rat in seiner zweiten Sitzung der noch jungen Legislaturperiode angestoßen hat. Ortsbürgermeister Matthias Antony regte an, im neuen Rat fraktionsübergreifend Teams zu bilden, die sich mit der Entwicklung von Zukunftsstrategien befassen.
Sie sollen unter anderem Konzepte entwickeln, um Senioren noch besser ins Dorfleben einzubinden, Schönecken kinder- und familienfreundlicher zu gestalten und eben auch den Flecken für Touristen attraktiver zu machen. "Wir haben Touristen einiges zu bieten, nutzen unsere Möglichkeiten aber zu wenig", sagt Antony. Eine Tourismus-Projektgruppe solle sich darum kümmern, Konzepte zu entwickeln, die dafür sorgen könnten, dass wieder mehr Gäste in den Ort kommen.
Leichter gesagt als getan: Während Burg, Schönecker Schweiz und Nims für Besucher durchaus Anziehungspunkte sind, fehlt es dem Flecken an Übernachtungsmöglichkeiten. "Ein Hotel im eigentlichen Sinn gibt es nicht mehr. Das Jugendlager wird zwar immer noch sehr gut gebucht, ist aber in die Jahre gekommen", sagt der Ortsbürgermeister. Dort müsse unbedingt investiert werden: "Die Heizungsanlage ist zum Beispiel so marode, dass sie unbedingt erneuert werden muss."
Auch das alte geschlossene Schwimmbad ist bereits ins Visier der Projektteams geraten. "Ein Bad wird es nicht mehr geben, aber die Halle steht und muss umgenutzt werden. Wir müssen nun Ideen entwickeln."

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