Im Kampf gegen die Wassermassen
Bitburg/Wolsfeld/Irrel · Krasse Wetterlage: Während im Gebiet zwischen Wolsfeld, Irrel und Holsthum die Straßen überschwemmt waren und etliche Keller unter Wasser standen, blieb es ringsum ruhig. In Bitburg tummelten sich nachmittags wieder Gäste im Freibad und in Eiscafés. Zeitgleich packten Wehrleute in Wolsfeld und Irrel Sandsäcke.
Bitburg/Wolsfeld/Irrel. Blitz, Donner und jede Menge Wasser: Die Gewitter, die mit der Kaltfront des Tiefs Manni über die Region ziehen, haben sich gestern an einigen Stellen unwetterartig entladen. Land unter herrschte im Altkreis Bitburg aber nur im Gebiet zwischen Wolsfeld, Irrel und Holsthum (siehe Grafik). B 257 wegen Wasser gesperrt
Die B 257 war am Morgen bei Wolsfeld so stark überflutet, dass sie für zwei Stunden gesperrt werden musste. "Diese Bundesstraße sah aus wie ein Fluss", sagt Joachim Hönel von der Feuerwehreinsatzzentrale der Verbandsgemeinde Irrel. Er hat die Einsätze der freiwilligen Feuerwehren im Irreler Raum koordiniert. "Wir hatten jede Menge vollgelaufene Keller und völlig überschwemmte Straßen. Allein in Irrel selbst gab es rund 20 Einsatzstellen", sagt Hönel. "Da kann einem schon der Schweiß auf die Stirn treten." Eine Einschätzung, die Helmut Barz, stellvertretender Leiter der Straßenmeisterei Bitburg, teilt: "So eine extreme Wetterlage haben wir selten. Das muss Jahre her sein, dass derart viel überschwemmt war." Ähnlich wie die Feuerwehren war auch die Straßenmeisterei seit den frühen Morgenstunden im Dauereinsatz. "An der B 257 ist auch die Böschung an manchen Orten abgerutscht und hat die Entwässerung blockiert, was für noch mehr Wassermassen auf der ohnehin schon gefluteten Straße gesorgt hat", erklärt Barz. Ebenfalls unter Wasser standen die L 4 bei Holsthum, die L 7 zwischen Bettingen und Oberweis sowie die K 17 zwischen Ingendorf und Dockendorf. "Da standen Autos, die sind wegen der Wassermassen einfach nicht mehr weitergekommen", sagt Barz. Mit 20 Mann hat die Meisterei Straßen geräumt und umgestürzte Bäume abtransportiert. "So ein halbes Dutzend Bäume werden es schon gewesen sein", sagt Barz. Land unter hieß es auch auf dem Campingplatz Echternacherbrück. Dort standen Zelte unter Wasser, auf dem Rasen lief die Suppe zentimeterhoch. "Hier sollen 40 Liter in einer Stunde runtergekommen sein", sagt Mitarbeiterin Angela Thielen. Manfred Rodens, Ortsbürgermeister von Alsdorf, sagt: "Solche extremen Wassermassen hatten wir noch nie. Wir haben große Schäden in der Bergstraße, die erst komplett neu gemacht wurde. Die Straße wurde unterspült, das Wasser hat den Schotter von den Parkplätzen einfach mitgerissen."In Holsthum war die Dorfstraße geflutet, mehr als ein Dutzend Keller geschwemmt, alle Kanaldeckel haben sich rausgedrückt. Bis in den Nachmittag waren die Wehrleute damit beschäftigt, Wasser abzupumpen. "So was wie heute habe ich noch nicht erlebt", sagt Wehrführer Günther Oberbillig. Während in Irrel, Holsthum und Wolsfeld die Wehrleute wegen einer Sturmwarnung für den frühen Abend noch Sandsäcke füllten, gingen in Bitburg die ersten Sonnenanbeter am Nachmittag wieder ins Freibad. In der Stadt, die morgens noch wie leer gefegt war, füllten sich wieder die Eiscafés und Plätze. Weitere Fotos und Videos auf: volksfreund.de