Im Mittelpunkt steht das Holz

Bitburg · Mit rund 1700 Mitgliedern gehört der vor 60 Jahren gegründete Waldbauverein Bitburg zu den größten Organisationen im Kreisgebiet. Mit seiner Fläche von derzeit mehr als 9000 Hektar deckt er nahezu zwei Drittel des privaten Waldbesitzes im südlichen Eifelkreis ab.

 Waldarbeiter bei der Ernte mit einem Harvester: Die Forstwirtschaft ist eine große Einnahmequelle. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Waldarbeiter bei der Ernte mit einem Harvester: Die Forstwirtschaft ist eine große Einnahmequelle. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Bitburg. In den ersten Jahren der Vereinsgeschichte sahen die Wälder so aus, als habe sich ein Orkan seinen Weg durch die Eifel gesucht. Doch es waren keine Naturgewalten, die ihre Spuren hinterlassen haben, sondern der Zweite Weltkrieg, der zum Zeitpunkt der Vereinsgründung erst wenige Jahre vorbei war. "Deshalb lag in den ersten Jahren der Schwerpunkt in der Beseitigung der Kriegsschäden", erklärt Kurt Rings, "und das Problem war zudem, dass viele Bäume voller Splitter waren und es zum Teil auch heute noch sind." Rings ist seit März dieses Jahres Vorsitzender des Waldbauvereins Bitburg, der vor 60 Jahren gegründet wurde und mittlerweile rund 1700 Mitglieder hat. Als ein Zusammenschluss privater Waldbesitzer deckt der Verein damit mehr als 9000 von insgesamt 13 000 Hektar privater Waldfläche im südlichen Eifelkreis ab.
Zu den Aufgaben des Vereins zählen unter anderem Informationsveranstaltungen und Lehrgänge für die Mitglieder, Aufforstungsmaßnahmen, die Unterstützung des Waldwegebaus oder aber die Pflege der Kulturen und des Bestands. "Wenn ein Wald nicht gepflegt wird, bricht er irgendwann zusammen", sagt Elmar Franzen, Geschäftsführer der Eifel Wald und Forst Management GmbH (EWH). Die EWH gehört zu 100 Prozent dem Waldbauverein und wurde vor fünf Jahren aus der Not heraus geboren. Bis dahin lief der Holzverkauf nämlich genau wie beim Staatswald über die Forstämter. Das wiederum führte zu einer Monopolstellung, gegen die schließlich vor dem Bundeskartellamt geklagt wurde.
Und so wurde entscheiden, dass künftig jede Organisation, die über mehr als 8000 Hektar Waldfläche verfügt, die Vermarktung selbst in die Hand nehmen muss. Und weil dazu auch der Waldbauverein Bitburg gehört, wird nun der Holzbestand der Mitglieder nicht mehr über die Forstämter, sondern über die EWH verkauft. "Das hat den Vorteil, dass wir da natürlich auch preislich etwas regeln können", sagt Rings. Denn die Nachfrage an Holz sei steigend. Und je größer der Holzanbieter sei, umso mehr könne er für seine Ware verlangen.
Waren es im ersten Geschäftsjahr der EWH noch 23 000 Festmeter Holz, die verkauft wurden, so sind es im vergangenen Jahr bereits 52 000 gewesen. Und auch in diesem Jahr seien bereits 45 000 Festmeter Holz verkauft worden, fügt Franzen hinzu. Aus Sicht des Waldbauvereins werden damit beide Seiten optimal bedient: die Waldbesitzer, die einen marktgerechten Preis für ihre Ware erhalten, und die Holz verarbeitende Industrie, die das Holz in großen Mengen kaufen kann. uhe
Der Waldbauverein Bitburg feiert am Sonntag, 18. September, in der Bitburger Stadthalle sein 60-jähriges Bestehen. Beginn der Veranstaltung ist um 14 Uhr. Auf dem Programm stehen die Ernennung von Johann Kohnen zum Ehrenvorsitzenden, die Vorstellung der neuen Ratgeber-Broschüre sowie ein Referat von Professor Peter Heck vom Ifas-Institut am Umwelt-Campus Birkenfeld der FH Trier. uhe

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