Im Namen des Vaters

Im Namen des Vereins, des Dorfes, der Stadt, des Verbandes, der Gemeinde darf ich Ihnen - herzlich gratulieren - ein großes Dankeschön sagen - mein Mitgefühl aussprechen... So oder so ähnlich sind alltägliche Sprachwendungen, bei denen der Sprecher nicht in seinem eigenen Namen etwas mitteilt, sondern im Namen einer übergeordneten Einrichtung oder Gruppe spricht.

Normalerweise ist dieser Sprecher für seine Worte vorher bevollmächtigt worden. Mir fällt folgende Parallele ein: Als getaufter Christ bin ich auch autorisiert und sogar beauftragt, im Namen eines anderen zu sprechen und zu handeln: Die Worte dazu sind sehr bekannt. "Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes." So fängt nicht nur jeder Gottesdienst an, sondern bei vielen Christen - so auch bei mir - jeder Tag. Das "Im Namen des Vaters" zu sprechen, ist kein großer Aufwand, sondern eine wohltuende Erinnerung, dass wir eine große Ehre und Würde von Gott geschenkt bekommen haben. An jedem Morgen zum Beispiel will ich mir damit bewusst machen: An diesem heutigen Tag will ich im Namen Gottes den Tag anfangen, ich will im Namen Gottes Menschen begegnen, ich will im Namen Gottes meine Arbeit tun, ich will im Namen Gottes meine Zeit einteilen, ich will im Namen Gottes aufmerksam sein und handeln. Im Namen Gottes alles tun - den ganzen Tag? Es gelingt sicher nicht immer, aber ich will es versuchen in seinem Namen. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Bruno Comes, Niederehe, Dechant

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