Im Sattel von Burg zu Burg

Schönecken/Rittersdorf · Über 65 Kilometer verbindet der Nimsradweg Weinsheim mit Irrel, doch gerade im nördlichen Teil bis nach Bickendorf weist der Weg einige Mängel auf. Eine neue Routenführung ist zwar geplant, aber noch hakt es bei der Umsetzung. Der TV hat sich die Etappe zwischen Schönecken und Rittersdorf einmal angeschaut.

Schönecken/Rittersdorf. Irgendwann einmal soll der Nimsradweg Bitburg und Prüm verbinden. Doch während der bei Irrel startende Weg im Südkreis Formen annimmt und gut für jedermann befahrbar ist, hat der nördliche Abschnitt jenseits von Bickendorf abenteuerlichen Charakter. Seit langem drängen die dortigen Gemeinden darauf, dass der Weg bis nach Weinsheim auf einer Trasse im Tal fertiggestellt wird. Doch ist die bislang ausgeschilderte Route wirklich so schlecht? Der TV hat sich den Abschnitt zwischen Schönecken und Rittersdorf angeschaut.
Wo kann man starten? Als Ausgangspunkt bietet sich Schönecken an, dort gibt es am Eingang zur Schönecker Schweiz einen Wanderparkplatz mit Schutzhütte und Infotafel über den Nimsradweg.
Wer allerdings eher auf einem komfortablen Radweg fahren möchte, muss deutlich weiter in den Süden, beispielsweise nach Bickendorf. Bis zum Ende des Radwegs in Irrel sind auch von dort aus noch genügend Kilometer übrig.

Wie ist die Streckenqualität? Wenn man es positiv formulieren möchte: abwechslungsreich. Auf asphaltierte Abschnitte folgen immer wieder längere Strecken über geschotterte Wirtschafts- und Waldwege, die eigentlich nur mit einem Mountainbike gut zu befahren sind. Gerade nach Regentagen sind diese stellenweise sehr matschig.
Dazu kommt die Wegeführung, die die stark befahrene L 5 im Tal vermeidet und stattdessen immer wieder bergauf und bergab führt mit stellenweise mehr als zehnprozentigen Steigungen. Die steilste Passage führt von Lasel hinauf nach Feuerscheid. Passenderweise ist kurz vor der Höhe ein Wegekreuz der "Schmerzhaften Mutter Gottes" gewidmet.

Was gibt es unterwegs zu sehen? So unerfreulich die Streckenführung über Berg und Tal für das bequeme Vorankommen auch sein mag: Für die Ausblicke unterwegs ist sie ein Segen. Denn so gibt es nicht immer nur die Talsohle zu sehen, sondern auch tolle Panoramen über die Eifelhöhen. Langweilig wird die Strecke nie.
Immer einen Besuch wert sind die beiden Burgen in Schönecken und Rittersdorf mit ihrem völlig unterschiedlichen Charakter: Erhaltene Wasserburg die eine, Ruine auf einem Bergrücken die andere.

Wie kommt man zurück? Für den Rückweg bietet sich neben einem selbst organisierten Abholservice auch eine Rundtour über den parallel verlaufenden Prümtalradweg an. Vorstellbar ist eine Runde ab Bickendorf bis nach Irrel, von dort über den Prümtalradweg bis zum Biersdorfer Stausee und zurück nach Bickendorf.


Fazit:
Nein, der Nimsradweg von Schönecken bis nach Bickendorf verdient seinen Namen nicht wirklich und erfüllt nicht die Qualitätskriterien, die man von den anderen Radwegen in der Eifel gewohnt ist. Für normale Tourenradler ist er nahezu ungeeignet, da er auf längeren Abschnitten über matschige, mit groben Steinen übersäte Wege führt.
Erst kurz vor Bickendorf stellt sich wirkliches Fahrvergnügen ein. Schade eigentlich, denn landschaftlich hat die derzeitige Route durchaus ihren Reiz. Wäre sie zumindest durchgängig asphaltiert, könnten ambitionierte Hobbyradler oder E-Bikes die Strecke gut bewältigen. So bleibt sie Mountainbikern vorbehalten. Die übrigen Radler sollten sich dafür an dem schönen Abschnitt von Bickendorf bis Irrel erfreuen.

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