Hilfe für Jugendliche mit Migrationshintergrund Wo Hausaufgaben Freude machen

Bitburg · Im Schülercafé bekommen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund Hilfe beim Lernen. Das Angebot des DRK wird so gut angenommen, dass es schon Wartelisten gibt.

 Yosef und Mohammed Adam arbeiten mit Hilfe von Karin Jung an ihren Hausaufgaben. Foto: Nora John

Yosef und Mohammed Adam arbeiten mit Hilfe von Karin Jung an ihren Hausaufgaben. Foto: Nora John

Foto: TV/Nora John

Hausaufgaben sind im Allgemeinen bei Schülern nicht sehr beliebt. Im Mehrgenerationenhaus des DRK in Bitburg sitzt dagegen eine Gruppe von Schülern freiwillig konzentriert über den Büchern. Eine von ihnen ist die zwölfjährige Zeinab, die Tochter von Libanesen, die in Deutschland geboren ist. Sie kommt seit Gründung der Hausaufgabenhilfe hierher und freut sich, dass sie hier Antworten auf ihre Fragen zum Lernstoff bekommt. Vor allem in Mathe ist sie froh, wenn jemand da ist, der ihr weiterhilft.

Gegründet wurde das Schülercafé, das sich an Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund richtet, zu Beginn des laufenden Schuljahres. Und, wie Karin Jung, die beim DRK Koordinatorin im Bereich Flucht, Migration und Integration ist, sagt, wird es so gut angenommen, dass es inzwischen schon eine Warteliste gibt. Auch der Raum, in dem die Schüler lernen, reicht oft nicht mehr aus. Dann kann ein weiterer Raum im Stockwerk darüber genutzt werden.

Auch der dreizehnjährige Yosef und sein jüngerer Bruder Mohammed Adam kommen regelmäßig. Wie Zeinab haben sie libanesische Wurzeln, sind aber ebenfalls in Deutschland geboren. Mohammed Adam freut sich vor allem über Hilfe in den Fächern Erdkunde, Biologie und Chemie, während sein Bruder vor allem in Deutsch und seinem Lieblingsfach Mathe Fragen stellt.

Alwine Spindler gehört zu den ehrenamtlichen Nachhilfelehrern. Sie hat sich seit der großen Flüchtlingswelle 2015 in der Erstaufnahmeeinrichtung auf dem Flugplaltz und der Kleiderkammer engagiert. Das habe ihr sehr viel Spaß gemacht. Und jetzt sei sie in Rente und habe wieder etwas machen wollen. Und sie ist sehr froh mit ihrem Ehrenamt. „Man lernt wieder dazu“, sagt sie. Mit ihren Englisch-Kenntnissen kann sie meist weiterhelfen. Auch Mathe klappt bei den unteren Klassen noch gut.

Karin Jung erklärt, dass jeder der Helfer auf unterschiedlichen Gebieten bewandert ist, so dass die Schüler immer jemanden finden, der helfen kann.

Neben Alwine Spindler gibt es noch fünf weitere Ehrenamtler, die hier ihre Kenntnisse weitergeben. Außerdem helfen Karin Jung und Hannah Schäfer, die hier hauptamtlich tätig sind, bei den Hausaufgaben. Eva-Maria Heck macht beim DRK ein freiwilliges soziales Jahr und ist ebenfalls als Nachhilfelehrerin dabei.

Die Schüler, die zurzeit jede Woche zum Schülercafé kommen, gehen in die fünfte bis neunte Klasse und stammen aus den Herkunftsländern Syrien, Palästina, Libanon, Somalia, Afghanistan und Tschetschenien. Angemeldet werden sie von ihren Eltern, die Teilnahme ist kostenlos. Die meisten der Mädchen und Jungen sind durch Mund-zu-Mund-Propaganda auf das Angebot aufmerksam geworden.

 Zeinab freut sich über die Hilfe von Karin Jung bei ihren Hausaufgaben.

Zeinab freut sich über die Hilfe von Karin Jung bei ihren Hausaufgaben.

Foto: TV/Nora John

Und sie kommen gerne. Das merken auch die ehrenamtlichen Helfer. „Die kommen freiwillig hierher, die wollen weiterkommen“, sagt Alwine Spindler über ihre Erfahrungen mit den Schülern.

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