Im Sommer kühl, im Winter warm

Daleiden · Unternehmer Winfried Schmitz ist einer der Pioniere für energieeffiziente Supermärkte. Nach seinem CO2-freien Supermarkt in Bleialf soll nun auch sein Markt in Daleiden für 2,5 Millionen Euro umgebaut werden.

Daleiden. Vor zwei Jahren sorgte Bäckermeister Winfried Schmitz aus Daleiden mit seinem neuen Supermarkt in Bleialf für Schlagzeilen. Denn als einer der ersten in Deutschland verursacht der Markt keinen Ausstoß von Kohlendioxid (der TV berichtete). Nun will Schmitz auch seinen zweiten Markt in Daleiden umbauen und energetisch auf den neuesten Stand bringen.
Dort gestaltet sich das Projekt allerdings aufwendiger, weil kein komplett neues Gebäude errichtet wird. Man habe zwar überlegt, den Markt zu verlagern, davon aber Abstand genommen, sagt Schmitz. Denn angesichts der zu erwartenden Kundenzahlen - im Einzugsgebiet leben rund 4000 Menschen - wäre der Markt dann überdimensioniert und rechnete sich nicht.
Aus denselben Gründen wurde auch die Idee verworfen, das bisherige Gebäude komplett abzureißen und an derselben Stelle ein neues zu errichten. Deshalb wird der Komplex nur um zwei neue Hallen im rückwärtigen Bereich ergänzt. In eine davon soll die Backstube verlagert werden, die andere ist für die Lagerung und die Logistik vorgesehen. Die frei werdenden Flächen können somit für den Laden genutzt werden.
Photovoltaik-Anlage fürs Dach


Außerdem wird das bestehende Gebäude energetisch auf den aktuellen Stand gebracht. Die Technik im Laden wird schließlich genau dieselbe sein wie in Bleialf. "Und auf das Dach kommt natürlich eine Photovoltaik-Anlage, aber das versteht sich ja fast von selbst", sagt Schmitz. Durch den Umbau vergrößert sich die Verkaufsfläche auf rund 700 Quadratmeter. "Wir werden in den nächsten fünf Jahren rund 2,5 Millionen Euro investieren", sagt Schmitz.
Kernstück ist die Erdwärme. Dazu wird in den nächsten Tagen mit einer Bohrung begonnen, die rund 300 Meter in die Tiefe führt.
Erdwärme erspart Heizung


Dort wird die von den Kühlmaschinen oder in der Backstube im Sommer produzierte Hitze gespeichert, so dass im Winter mit ihr geheizt werden kann. "Wir brauchen dann keine Heizung mehr", sagt Schmitz. "Das System produziert sommers wie winters eine gleichmäßige Temperatur."
Teil des Projekts ist auch ein benachbartes Wohnhaus mit vier Wohnungen, das Schmitz gekauft hat. Dieses werde ebenfalls komplett saniert und nahezu auf den Stand eines Passivhauses gebracht. Geheizt werden die Wohnungen ebenfalls über die Erdwärme. Deren Heizleistung entspräche rund 135 Kilowatt - genug um rund zehn Einfamilienhäuser mit Wärme zu versorgen.
Die Sanierung des Wohnhauses soll schon zum Ende des nächsten Jahres abgeschlossen sein. Die Markterweiterung, so schätzt Schmitz, werde sich noch bis 2013 oder 2014 hinziehen.

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