Immer ein offenes Ohr

IRREL. Drei Kandidaten bewerben sich um das Amt des Ortsbürgermeisters von Irrel am Sonntag, 28. Januar. Der TV hat Heinz Haas, Matthias Schneider und Herbert Theis zu Hause besucht und stellt sie in Porträts vor. Den Anfang macht heute Heinz Haas.

Abseits der Irreler Hauptstraße, wo durch die unausgegorene Parksituation teils chaotische Zustände herrschen, liegt das Haus der Familie Haas. Mit direktem Blick auf die Prüm. So werden die Haas' auch regelmäßig Zeugen, wenn aus dem gemächlich fließenden Flüsschen ein reißender Strom wird, der gern mal über die Ufer tritt. "Ich lebe mittlerweile seit 40 Jahren hier", erzählt Heinz Haas. Die Liebe zu einem Irreler Mädchen hatte ihn Mitte der 60er-Jahre von Bitburg dort hingeführt. Und er ist geblieben. Genauso wie die Liebe. Seit zwölf Jahren in der Kommunalpolitik

"Irrel ist ein liebenswertes Dorf. Hier lebt es sich gut", sagt der 62-Jährige. Gemeinsam mit seiner Frau wohnt er in deren Elternhaus, zusammen mit seiner 95-jährigen Schwiegermutter. Die drei erwachsenen Kinder sind mittlerweile ausgezogen. "Da geht jeder seinen eigenen Weg. Und das ist auch gut so", erzählt Hass. Der 32-jährige Thorsten arbeitet als Redakteur beim ZDF in Mainz, der 28-jährige Daniel als Architekt in Trier, und Julia, 21, studiert Pharmazie in Frankfurt. An Weihnachten kommen jedoch alle nach Hause nach Irrel. Dann feiern drei Generationen gemeinsam. "Eine vierte Generation gibt es leider noch nicht. Aber das kann ja noch kommen", sagt Haas. 46 Jahre lang arbeitete der Wahl-Irreler bei der Barmer Ersatzkasse, zuletzt als Abteilungsleiter in Trier. Seit zwei Jahren ist er in Pension. In ein Loch ist er dabei nicht gefallen - von Ruhestand kann bei Heinz Haas auch keine Rede sein: "Ich habe eine neue Struktur in mein Leben gebracht. Das ist ein neuer Lebensabschnitt, in dem es sich sehr gut lebt." Seit zwölf Jahren ist Haas bereits in der Kommunalpolitik engagiert. Seit er Pensionär ist, hat er auch die Vormundschaft für einige ältere Menschen im Dorf übernommen. Und auch im Haushalt packt er mittlerweile fleißig mit an, da seine Frau noch Teilzeit arbeitet. Seine große Leidenschaft gehört dem Singen und seinen Rosen. "Aber es gibt immer noch viel Freiraum", sagt Haas. Aus diesem Grund hat er sich vor einiger Zeit entschlossen, sich als Ortsbürgermeisterkandidat am 28. Januar zur Wahl zu stellen. Die Familie steht voll hinter ihm. Und auch im Dorf spüre er, dass viele Menschen zu ihm Vertrauen hätten und auf ihn zukommen. Sollte Haas die Wahl gewinnen, dann hat er auch schon einige Ziele, die er umsetzen möchte: "Die aktive Beteiligung der Bürger ist mir sehr wichtig", sagt der Kommunalpolitiker. Aus diesem Grund würde er eine wöchentliche Bürgersprechstunde einführen. "Es ist mir wichtig, ein offenes Ohr für die Menschen zu haben, dass man sie miteinbindet und nicht vor vollendete Tatsachen stellt. Denn nur so erreicht man Akzeptanz." Zudem möchte er Irrels touristische Potenziale attraktiver machen - "allerdings mit ökologischer Vernunft" - und zudem den Mittelstand stärken. "Die Jugend des Dorfs liegt mir besonders am Herzen", betont Haas. Seiner Auffassung nach müsste am Jugendraum neben der alten Schule dringend etwas in Sachen Betreuung getan werden. Auf seine beiden Konkurrenten um das Amt des Ortsbürgermeisters angesprochen, hält sich Haas bedeckt. Nein, seine Meinung zu den beiden möchte er nicht sagen: "Das soll der Bürger selbst tun und am 28. Januar entscheiden, wen er für am geeignetsten hält. Wichtig ist, dass möglichst viele Menschen wählen."

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