"Immer nur Auto geht nicht"

BITBURG. Manfred Schmitz hat die nationale Endausscheidung des Toyota Techniker-Wettbewerbs gewonnen. Der nächste Schritt für ihn sind die Europameisterschaften im belgischen Brüssel.

 Deutschlands bester Toyota-Techniker: Der Weinsheimer Manfred Schmitz bei der Arbeit.Foto: Angelika Koch

Deutschlands bester Toyota-Techniker: Der Weinsheimer Manfred Schmitz bei der Arbeit.Foto: Angelika Koch

Geschäftsführer Matthias Tix kann stolz sein: Mit dem 35-jährigen Manfred Schmitz aus Weinsheim gehört der beste Techniker Deutschlands mit Spezialisierung auf den japanischen Hersteller zu seiner Mannschaft. Der KFZ-Meister und Werkstattleiter der Bitburger Toyota-Dependance entschied den nationalen Wettbewerb unter 250 Konkurrenten für sich.Alle Techniker können mitmachen

"Allgemeine Wettbewerbe mit allen oder mehreren Autoherstellern gibt es nicht", erläutert Schmitz die Bedingungen, "das ist immer nur auf eine einzige Marke bezogen." Jedoch können im Prinzip alle Techniker mitmachen, ein Katalog mit 80 Fragen wird an die Interessenten verschickt. In der nationalen Endausscheidung war praktisches Geschick ebenso gefragt wie theoretisches Fachwissen. Wichtig war für die Teilnehmer, zu beweisen, dass sie sämtliche Finessen der modernen und mit viel Elektronik bestückten Fahrzeuge sowie ihrer Motoren kennen. Von der Fehler-Erkennung bis hin zum Auswerten komplexer Datenlisten der Motorsteuerung reichte die Palette der theoretischen Prüfung. Der praktische Teil bestand aus dem Reparaieren eines mit Mängeln präparierten Fahrzeugs: "Ich musste ein Getriebe reparieren", berichtet Schmitz. Dass sich die Technik ständig wandelt und dass es gilt, sich permanent fortzubilden, bestätigt er aus seiner Berufserfahrung: Er ist seit 1986 bei Tix und hatte zuvor in einer Opel-Werkstatt in Prüm gelernt. "Wir absolvieren in der Regel zwei Seminare pro Jahr", sagt Manfred Schmitz, "hinzu kommt bei den meisten private Fachlektüre." Der Beruf des KFZ-Technikers war sein Traumjob. Mit seinem Engagement arbeitete er sich schon 1993 auf den zweiten Platz des nationalen Toyota-Wettbewerbs vor. Auch seine Hobbys haben viel mit Technik und Mechanik zu tun, "allerdings geht es da um alte Traktoren und Motorräder", erzählt er. Er brauche einen Ausgleich, und in Sachen Motorsport sei er zwar ein Formel-1-Fan, aber er gehöre nicht zu den aktiven Freaks, die auch in ihrer Freizeit nicht vom Automobil lassen können: "Immer nur Auto geht nicht." Seine Stellung im Team habe sich durch den Sieg nicht verändert: "Sicher ist es auch gut für die Firma, aber es gibt keinen Kunden, der seinen Wagen nur von mir repariert haben will", berichtet Schmitz und lächelt. Es sei eine gut eingespielte und gut gelaunte Truppe, "Neid gibt es da nicht, denn jeder hatte ja selbst die Chance mitzumachen."Wissen an Auszubildende intensiv weiter geben

Wichtig ist ihm allerdings, sein Wissen an die Auszubildenden möglichst intensiv weiter zu geben. Die Ehrung der besten Toyota-Techniker Deutschlands ging im Kölner Stollwerck-Museum feierlich über die Bühne mit einem Gala-Abend. Auch Manager aus der Brüsseler Europazentrale des Konzerns nahmen teil. Als Nächstes steht im November in Brüssel der Europawettbewerb an. Doch ganz gleich, ob Manfred Schmitz dort ebenfalls einen der vordersten Ränge belegt oder nicht: Für 2005 steht die Reise nach Japan schon fest. Dort gibt es für alle europäischen Nationalsieger eine noch größere Feier, persönlich begleitet vom Vorstand des Weltkonzerns.

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