Immer nur den gelben Pfeilen nach

Bitburg · Es gibt vieles, was Gegner der Einbahnstraßenregelung in Bitburg infrage stellen. Dazu zählen die zwei Minuten, die laut Planer für eine Runde durch den Innenstadtring im Idealfall benötigt werden. Der TV hat den Ring morgens, mittags und nachmittags in zwölf Runden getestet. Meistens ging es zügig, doch zwei Minuten blieben unerreicht.

Bitburg. Die erste Fahrt beginnt um 7.40 Uhr. Von der Neuerburger Straße geht es in den 1,3 Kilometer langen Innenstadtring. Bereits in der dritten Woche arbeiten die Mitarbeiter der Verkehrstechnikfirma Wöffler aus Trier an der Einführung des Rings. Man hat das Gefühl, dass sie gewissermaßen schon zur Innenstadt dazugehören. Irgendwo steht immer mindestens einer der Männer, befestigt Schilder oder malt mit gelber Farbe Pfeile und Linien auf den Asphalt. Wahrscheinlich wird das auch an diesem Tag so sein. Momentan jedoch ist noch keiner im Ring.

Die erste Tour durch die Einbahnstraße ist recht gediegen. Sie dauert ziemlich genau drei Minuten. Die drei Runden, die unmittelbar danach folgen, nehmen noch einmal knapp zehn Minuten in Anspruch. 13 Minuten für vier Runden. Zwei Mal rote Ampel am Kreuzungsbereich von Karenweg und Trierer Straße, eine Rotphase bei der Stadthalle und in jeder Runde ein wenig stockender Verkehr in der Denkmalstraße. Grund dafür sind die Schüler, die den Fußgängerüberweg vor dem Gymnasium benutzen. In wenigen Minuten beginnt dort der Unterricht.
Fünf Stunden später, um 13.05 Uhr, endet er wieder. Zeit für den zweiten Rundenblock durch die Innenstadt.

Einige Schüler des Gymnasiums gehen bereits in Richtung Zob. Ihr Weg führt vorbei an den Mitarbeitern der Firma Wöffler. Einer der Männer ist gerade dabei, in der Straße Glockenhäuschen einen neuen Pfeil zu kreieren. Es ist ein Pfeil für die Linksabbieger. Wer diesem Pfeil folgt, bleibt auf dem Ring und landet in der Dauner Straße, wo - zwei Runden später - in Höhe des Hotels Eifelbräu zwei Schüler versuchen, die Fahrbahn zu überqueren. Eigentlich sollte die Fußgängerampel dort seit Montag in Betrieb sein. Doch das hat wohl nicht hingehauen. Gut vier Minuten später endet das zweite Ringkarussell. Vier Runden mit insgesamt fünf roten Ampeln in elfeinhalb Minuten.

Elfeinhalb Minuten können verdammt lang sein, wenn man in der Schule sitzt und auf das Ende des Nachmittagunterrichts wartet. Um 17 Uhr ist es dann so weit: Die noch verbliebenen Schüler des St.-Willibrord-Gymnasiums haben endlich Feierabend. Wie auch viele andere im Stadtgebiet. Der Schülerbetrieb sorgt in Verbindung mit den Eltern, die ihre Kinder vom Gymnasium abholen, in der Denkmalstraße für einen Rückstau bis weit in den Borenweg.

Kein Zweifel: Das wird mit fast fünf rund Minuten die längste Runde des Tages. In der nächsten Runde entspannt sich die Situation wieder etwas. Doch nur wenig später offenbart sich eine der größten Schwachstellen: der Abschnitt Dauner Straße. Wer vom Glockenhäuschen kommend in die Kölner Straße will, muss auf der Dauner Straße die Fahrspur wechseln. Immer wieder bleiben Fahrzeuge auf der linken Spur stehen, um sich rechts einzuordnen. Das muss noch geübt werden. Oder geändert.Sechs rote Ampeln

Nach 14 Minuten endet die vierte Runde durch den Feierabendverkehr. Sechs rote Ampeln. Für heute genug Innenstadtring. Von der Römermauer über den toten Kreisel in die Neuerburger Straße. Zunächst allerdings ein Rückstau vom Aldi-Kreisel am unteren Ende der Neuerburger Straße bis in Höhe Gasthaus Simonbräu. Ein Blick nach links auf den Brunnen am Konrad-Adenauer-Platz.

Dann der Blick nach vorne. Drei Autos weiter einer der Kleinlaster aus dem Hause Wöffler. Auch die Verkehrstechnik-Männer machen Feierabend. Genug gelbe Linien für heute.

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