Pandemie-Bekämpfung Erste Bilanz aus dem Impfzentrum Bitburg nach der Wiedereröffnung – ehrenamtliche Helfer berichten

Bitburg · Seit zweieinhalb Wochen hat das Impfzentrum in der Housing wieder geöffnet. Dort engagieren sich auch viele Ehrenamtliche. Der TV hat mit ihnen über ihre Arbeit gesprochen und gefragt, was sie motiviert.

 Im Impfzentrum Bitburg arbeiten viele ehrenamtliche Helfer des DRK-Kreisverbandes Bitburg-Prüm. Vier von ihnen - Ken Huss, Daniel Becker, Leo Schmitt und Jannik Hansen (von links) - berichten im TV-Gespräch von ihrer Arbeit und ihren Erfahrungen.

Im Impfzentrum Bitburg arbeiten viele ehrenamtliche Helfer des DRK-Kreisverbandes Bitburg-Prüm. Vier von ihnen - Ken Huss, Daniel Becker, Leo Schmitt und Jannik Hansen (von links) - berichten im TV-Gespräch von ihrer Arbeit und ihren Erfahrungen.

Foto: Trierischer Volksfreund/Veronika Königer

Der Parkplatz vor dem Impfzentrum Bitburg auf dem ehemaligen Housing-Areal ist gut gefüllt. Trotzdem gibt es am Eingang keine Schlange – die Impfwilligen können direkt durch zur Anmeldung gehen, zum Aufklärungsgespräch und dann weiter zur Impfung.

Dass dies reibungslos funktioniert, ist dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) zu verdanken, genauer gesagt dem DRK-Kreisverband Bitburg-Prüm. Denn dieser betreibt das Impfzentrum in Zusammenarbeit mit dem Eifelkreis. So war es bereits, als das Impfzentrum im vergangenen Jahr von Januar bis September in Betrieb ging. Seit 7. Januar diesen Jahres hat das Impfzentrum erneut geöffnet, auch jetzt arbeiten Kreis und Rotes Kreuz zusammen. So sind neben hauptamtlichen Mitarbeitern auch viele Ehrenamtliche aktiv.

Motivation der ehrenamtlichen Helfer

Vier von ihnen sind Daniel Becker, Leo Schmitt, Jannik Hansen und Ken Huss. Sie haben sich vom ersten Tag an engagiert. „Dadurch, dass wir zuvor die Sichtungsstelle hatten, waren wir schon in der Pandemiebekämpfung aktiv. Dann kam die nächste Station, wo man helfen kann. Das war sozusagen der nächste Schritt im Kampf gegen die Pandemie“, erinnert sich Daniel Becker an die Anfänge des Impfzentrums.

Was motiviert die jungen Männer, sich neben ihren Berufen ehrenamtlich zu engagieren? „Ich möchte helfen, die Pandemie schnellstmöglich einzudämmen, und ich habe auch Spaß daran“, sagt Ken Huss. Leo Schmitt erklärt, einer der Grundsätze des Roten Kreuzes sei es, jeden zu versorgen – „damit wir endlich aus dieser Lage rauskommen“, bezieht er den Grundsatz auf die Pandemie.

Außerdem herrsche unter den Ehrenamtlichen ein großes Gemeinschaftsgefühl und ein sehr familiäres Verhältnis – so mache die Arbeit natürlich auch Spaß. Natürlich gebe es immer mal wieder Tage, an denen man in einem Tief sei oder mal keine Lust habe, sagt Leo Schmitt. „Aber das ist ja überall so. Und die anderen motivieren einen dann wieder!“

Mehr als 100.000 Impfungen in Bitburg – Rekordmarke am Wochenende erreicht

Das Personal im Impfzentrum wird komplett über den DRK-Kreisverband gestellt beziehungsweise rekrutiert. Bei voller Auslastung arbeiten dort 32 Menschen, davon sechs ehrenamtlich, im Normalbetrieb 24, davon drei ehrenamtlich, und im Minimalbetrieb 18 (zwei Ehrenamtliche). Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer kommen aus den Ortsvereinen des Roten Kreuzes, die zum Kreisverband Bitburg-Prüm gehören. Rechnet man die Arbeitszeit dieser Ehrenamtlichen zusammen, kommt man im Impfzentrum momentan mindestens auf 60 Stunden wöchentlich.

Bei einer vollen Auslastung können pro Stunde 96 Dosen verimpft werden. Seit der Wiedereröffnung am 7. Januar 2022 sind 5052 Impfungen verabreicht worden. Damit wurden seit dem Bestehen des Impfzentrums dort insgesamt 100.177 Dosen verimpft – am Samstag, 22. Januar, war die 100.000 Impfung.

Die Einrichtung in Bitburg wurde Ende September vergangenen Jahres ebenso wie die anderen rheinland-pfälzischen Impfzentren geschlossen. Im Dezember wurden dann dort in Zusammenarbeit mit dem DRK an einzelnen Tagen Booster-Impfungen angeboten. Schließlich fiel der Beschluss, das Impfzentrum Anfang 2022 wieder zu öffnen. Gesagt, getan: Seit dem 7. Januar können sich Impfwillige dort an vier Tagen in der Woche die erste, zweite oder dritte Spritze geben lassen.

Kleinere Anpassungen bei den Abläufen

Verändert hat sich an den Abläufen seit dem Herbst nicht viel, sagt Daniel Becker. Die größte Neuerung ist, dass die Impfwilligen nicht mehr in Gruppen die Stationen im Impfzentrum durchlaufen. Stattdessen gehen sie jetzt einzeln von der Anmeldung zum Aufklärungsgespräch, zum Impfen und schließlich zum Wartebereich nach dem Pieks. Das verringert laut Becker Wartezeiten, außerdem ist es besser an die neue Situation angepasst. Schließlich kommen einige der Impfwilligen zum ersten Mal, andere zur Booster-Impfung.

Vielfältige Aufgaben – positive Rückmeldungen

Die DRK-ler helfen überall, außer beim Aufklärungsgespräch und der Impfung – und selbst bei letzterer sind Helfer des Roten Kreuzes im Einsatz, die eine entsprechende Ausbildung haben. Die anderen übernehmen zum Beispiel die Dokumentation der Impfung, sie helfen, wenn es jemandem nicht gut geht, kümmern sich aber auch darum, dass immer genug Material und Impfstoff da ist.

Für ihre Arbeit bekommen sie viele positive Rückmeldungen. „Die Leute bedanken sich schon viel“, sagt Daniel Becker. Leo Schmitt ergänzt: „Klar, hin und wieder beschweren sich Menschen, aber das gibt es ja immer!“ Zwischenfälle mit sogenannten Impfgegnern gebe es im Bitburger Impfzentrum nicht. Auch der Sicherheitsdienst, der das Gelände überwacht, habe keine Probleme, sagt Daniel Becker. Mit diesen guten Nachrichten verlassen wir das Impfzentrum und die vier Ehrenamtlichen – schließlich müssen die wieder an die Arbeit.

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