In aller Stille zu Maria beten

Neustraßburg · Eine kleine Marienkapelle im Katzenbachtal bei Neustraßburg ist für viele Menschen ein beliebter Ort für ein stilles Gebet. Der Erbauer Hans Prison errichtete im Jahr 1960 aus Dankbarkeit und zu Ehren der Muttergottes eine kleine Grotte. Daraus wurde die Marienkapelle.

Neustraßburg. Nein, eine historische Kapelle ist sie nicht, Jahrhunderte hat sie noch keine überdauert. Dennoch ist die kleine Marienkapelle im Katzenbachtal bei Neustraßburg bei Einheimischen und Wanderern sehr beliebt. Bis zu 2000 Besucher kommen jährlich. Diese Anzahl von Lichtern stellt Edgar Prison nämlich alljährlich bereit. Angezündet werden sie von den Besuchern, die in aller Stille zur Mutter Gottes beten und dort einen Ort der Besinnung finden. Die Tür ist immer offen.
Wenn auch nicht historisch gewachsen, so verbindet sich mit der kleinen Marienkapelle dennoch eine Geschichte. Es ist die Familiengeschichte von Hans Prison, der mit seiner Frau Anna und zwei Kleinkindern im Jahr 1957 aus der Eifel nach Kanada auswanderte.
Fern der Heimat aber entschlossen sich die Eltern der inzwischen schulpflichtig gewordenen Kinder für die rasche Rückkehr in die alte Heimat. "Meine Eltern haben meine Geschwister Ursula und Bruno damals in Kanada allein ins Flugzeug gesetzt und nach Deutschland fliegen lassen. Hier wurden sie von ihrem Onkel empfangen, wo sie ein ganzes Jahr lang lebten", erzählt Edgar Prison, jüngster Sohn der Familie. Dann kamen die Eltern auch zurück in die Eifel. Aus Dankbarkeit und Freude über das Wiedersehen hat Hans Prison dann eine Mariengrotte erbaut. Die wurde in den 1980er Jahren erweitert und nach Sturmschäden 1991 zu einer Kapelle ausgebaut.
2015 hat Edgar Prison, der sich seit dem Tod des Vaters um die Kapelle kümmert, das kleine Gotteshaus komplett renoviert. Und so ist die Kapelle heute ein stiller Ort der Erinnerung. RH

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