In alten Gemäuern gedeihen neue Ideen

DUDELDORF. Die Familien Beckers-Schneider und Wilhelmy-Eis haben sich viel vorgenommen. Die Burg Dudeldorf soll eine "Kulturhochburg" werden, die ein breit gefächertes Publikum anzieht. Das Rezept: ein aktuelles und interessantes Angebot.

 Das ehemalige Herrenhaus und der Innenhof von Burg Dudeldorf.Foto: Claus Rech

Das ehemalige Herrenhaus und der Innenhof von Burg Dudeldorf.Foto: Claus Rech

Die beiden Eigentümerfamilien haben den Dornröschenschlaf beendet, in den Burg Dudeldorf zu verfallen schien. Eine breite Palette von Veranstaltungen zieht mittlerweile Besucher aus der ganzen Region auf die Burg im Bitburger Land.Als Kulisse für kulturelle Ereignisse ist Burg Dudeldorf gut geeignet. Zum Programm gehören die Vorführung von Filmklassikern oder Auftritte von Künstlern. Im Sommer haben eine Astrid-Lindgren-Ausstellung und das Kindermuscial "Ritter Rost", wie Miteigentümerin Teneka Beckers berichtet, großes Interesse gefunden. Im November trat der Kölner Künstler Frank Hösges auf, der - passend zum ritterlichen Ambiente - Texte des Minnesängers Oswald von Wolkenstein vortrug. Die Absicht der Burgbesitzer ist es, ihr Anwesen zu einem lebendigen Treffpunkt für Jung und Alt zu machen. Teneka Beckers sagt: "Die Menschen kommen zu uns und erzählen, wie viel Leben früher rund um die Burg geherrscht hat. Die Leute verbinden sehr viel mit dem alten Gemäuer."Auch für nächstes Jahr liegen die Pläne schon in der Schublade. "Gartenkultur - Kulturgarten" wird das Motto lauten, unter dem Burg Dudeldorf dann Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Trierer Landesgartenschau anbieten wird. Außerdem ist eine Skulpturenschau des Kölner Künstlers Odo Rumpf geplant. "Dieser Ort hat ein gewisses Flair, er gibt mir immer wieder neue Ideen", sagt die Miteigentümerin.Gemäuer prägte das Ortsbild

Das mag auch an der langen Geschichte der zweiflügeligen Burganlage liegen, die nach Umbauten 1734 in ihrer heutigen Form entstand. Der massive Turm an der Südwestecke prägt der Anlage. Er ist ein mit Eckquadern verzierter Bruchsteinbau und hat bis zu zwei Meter dicke Mauern, die auf einem Sandsteinsockel gründen. Der östliche Teil der Anlage besteht aus dem alten Herrenhaus, zwei Scheunen und dem großzügigen Innenhof mit Garten. Für das Dudeldorfer Ortsbild hat die Burganlage große architektonische Bedeutung.Einer der ersten Burgherren war der 1306 erwähnte Jacob von Dudeldorf. Nach dem Aussterben derer von Dudeldorf am Ende des 14. Jahrhunderts wechselten die Burgherren mehrmals, so dass die Burg unter anderem in den Besitz der Familien Laudolf von Bitburg, von Leyen, Braun von Schmidtburg, von Schellart und von Salis gelangte. Zwischen 1794 bis 1814 kaufte Arnold Donat München, ein wohlhabender Dudeldorfer Bürger, den Herrensitz, und ließ im Turm eine Schule und im Südflügel eine Lehrerwohnung einrichten.Um 1927 gehörte der Ostflügel dem Gutsbesitzer Clemens. 1984 erwarb die Gemeinde den damals ungenutzten südlichen Teil der Burg mit dem Turm, während der andere Teil in privater Hand blieb und seit Frühjahr 2001 den Familien Beckers-Schneider und Wilhelmy-Eis gehört."Wir haben vor, die große Scheune als Veranstaltungsort zu nutzen, um dort in Zukunft das Kulturprogramm zu präsentieren", sagt Teneka Beckers. Daneben sei geplant, die Anlage weiter zu restaurieren. Außerdem beabsichtige die Gemeinde Dudeldorf, Turm und Südflügel der Anlage für eine spätere Nutzung zu sanieren. Ein Kultur- und Förderverein unterstützt die Bemühungen der heutigen Burgherren. Eine Besichtigung der Innenräume ist nicht möglich, doch sind Gäste jederzeit willkommen, wenn sie näheres über die Geschichte der Burg erfahren wollen.Und natürlich stehen die Burgtore für jeden weit offen, der an einer der zahlreichen Kulturveranstaltungen teilnehmen möchte.Informationen zur Burg findet man im Internet auf www.burg-dudeldorf.de

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