"In der Gruppe macht das Training großen Spaß"

In der Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe Bitburg trainieren alle Schüler einmal pro Woche 90 Minuten in einem Fitnessstudio - eine Aktion für die betriebliche Gesundheitsförderung, die gut ankommt.

Bitburg. (red) Im Fitnesscenter trainieren junge Menschen auf Spinningrädern zu lauter rhythmischer Popmusik mit hämmernden Bässen. Mitten drin im schwarzen Ordenskleid mit Schleier radeln zwei indische Ordensschwestern. Sie haben sichtlich Spaß an der Bewegung. Angeleitet wird die Gruppe von Nadja Francois.

"Seit Anfang Oktober besuchen unsere Schülerinnen und Schüler einmal in der Woche ein Sportstudio", erläutert Maria Stalpes, die Leiterin der Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe am Marienhaus Klinikum Bitburg-Neuerburg. "Und dieser Sportunterricht ist für alle verpflichtend."

Selbst für die jungen Ordensfrauen, die bisher noch nie Sport getrieben haben, wurde keine Ausnahme gemacht. So ist das Leistungsniveau der Trainierenden auch sehr unterschiedlich, "einer unserer Schüler ist aktiver Triathlet, der hat noch nicht einmal einen erhöhten Puls, wenn er auf dem Rad sitzt, während andere sich schon stark anstrengen müssen", lacht Maria Stalpes. Das ist für die Schüler jedoch kein Problem, denn "in der Gruppe macht das Training allen großen Spaß", berichtet Schülerin Sarah Bonefas.

Rahmenvertrag mit Fitnessstudio



Das Sportprogramm wurde für die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung ins Leben gerufen. Der Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers ist körperlich anstrengend und oft auch belastend. "Vor allem der Rücken und die Gelenke sind stark gefordert", weiß Maria Stalpes. "Gutes sportliches Training ist da der beste Ausgleich."

Die Schule hat dazu mit einem Fitnessstudio einen Rahmenvertrag geschlossen, das schon seit einigen Jahren Partner von Krankenkassen ist. Es liegt in der Nähe des Krankenhauses und ist so für die Schüler zu Fuß zu erreichen. Beim ersten Training wurde das körperliche Leistungsvermögen jedes Schülers bestimmt.

Die Schüler treiben jetzt wöchentlich 90 Minuten Sport. "In der Hälfte der Zeit machen wir Ausdauertraining wie zum Beispiel das Spinning, das Herz- und Kreislauf trainiert. Die anderen 45 Minuten sind für das Kraft- und Muskeltraining reserviert", erläutert Fitnesstrainerin Nadja Francois, die nach dem Radfahren mit der Gruppe in einen rundum verspiegelten Gymnastikraum wechselt.

"Für mich war das von der Schule verpflichtende Training der letzte Anschub, mich auch privat im Fitnessstudio anzumelden", berichtet Emilia Kandels-Felke. Die junge Frau trainiert auf dem Cross-Trainer und freut sich darüber, wie rasch sich ihre Kondition verbessert hat. Und genau das soll auch erreicht werden, dass die Schüler so viel Freude an der Bewegung bekommen, dass sie langfristig auch privat Sport treiben; denn "das ist die beste Möglichkeit, den typischen gesundheitsschädigenden Einflüssen des Berufes entgegenzuwirken", weiß Maria Stalpes.

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