In der Natur statt am Computer spielen

Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) fördert und fordert das Entdecken der Welt außerhalb vom Computer mit dem neuen "Waldritter"-Projekt. Dabei sollen finanzielle Umstände keine Rolle spielen. Denn spielen können soll nach Auffassung der Awo jeder.

 Einmal Ritter oder Burgfräulein sein, davon träumen viele Kinder. Die Arbeiterwohlfahrt im Eifelkreis hilft ihnen mit einem neuen Angebot. Foto: Awo

Einmal Ritter oder Burgfräulein sein, davon träumen viele Kinder. Die Arbeiterwohlfahrt im Eifelkreis hilft ihnen mit einem neuen Angebot. Foto: Awo

Bitburg/Prüm. "Die Awo ist das, was man daraus macht", sagt Thomas Treptau, erster Vorsitzender des Awo-Ortsvereins Bitburg. Dieses Zitat beantwortet mehr als nur die Frage danach, was die Awo eigentlich ist. Es weist die Prinzipien, Möglichkeiten und Herausforderungen dieser Gemeinschaft auf, die bisher in drei Ortsvereinen im Eifelkreis (Bitburg, Neidenbach, Prüm) zu finden ist und eigene Ziele verfolgt. Während sich viele Einrichtungen der Awo auf die Pflege von Senioren oder körperlich eingeschränkten Menschen konzentrieren, ist es das Ziel der Arbeiterwohlfahrt im Eifelkreis, der jüngeren Generation zu zeigen, welche spannenden Ereignisse die Welt außerhalb von elektronischen Geräten zu bieten hat.
"Wir möchten die Kinder von der Straße und von dem Computer wegbekommen, um ihnen die Welt da draußen zu zeigen", erklärt Thomas Treptau. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde ein neues Projekt ins Leben gerufen, das verschiedene Arbeiterwohlfahrten in Nordrhein-Westfalen schon führen: das Projekt Waldritter.
Das mittelalterlich orientierte Projekt richtet sich an Kinder, die als Ritter, Helden und Heldinnen im Fantasieland Silvanien leben. Kleider schneidern und aufregende Schwertkämpfe stehen hier an der Tagesordnung. Obwohl für dieses Projekt noch keinerlei Werbung gemacht wurde, hat es nach Angaben von Treptau schon viel Zuspruch bekommen.
Das neue Projekt findet im Freien statt. Das liegt allerdings nicht nur daran, dass die Kinder sich in der Natur bewegen sollen. "Uns stehen keine Räumlichkeiten zur Verfügung", sagt Thomas Treptau. Denn schon das Waldritter-Projekt kostet die Awo mehr als 15 000 Euro, die sie nur durch aktive Spender bezahlen kann. Da die Einrichtung jedoch den Preis für den dreitägigen Trip der "Waldritter" nicht zu hoch ansetzen will, damit auch finanziell benachteiligte Familien ihren Kindern die Teilnahme ermöglichen können, taucht an dieser Stelle schon das erste mögliche Problem auf. Denn nur mit ausreichenden Spenden, die die Kosten schließlich decken können, ist ein solcher Ausflug für jeden möglich. "Solange es möglich ist, lassen wir Kinder, deren Familien sich solche Ausflüge nicht leisten können, kostenlos mitfahren", erzählt Thomas Treptau. Doch wie vielen diese Chance gegeben werden kann, ist von den Spendern abhängig.
Neben dem Waldritter-Projekt laufen auch noch andere Veranstaltungen. Ob Schnitzeljagden, Bastelnachmittage, Nachmittagsbetreuung in der Ganztagsschule in Waxweiler oder eine Hausaufgabenbetreuung, die aufgrund der fehlenden Räumlichkeiten bei Thomas Treptau zu Hause stattfindet.
Weitere Infos unter Telefon 06568/969306 und per E-Mail unter info@awo-eifelkreis.deExtra

Die Arbeiterwohlfahrt ist einer von sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege. Sie gestaltet soziales Leben nicht nur im Eifelkreis. Dort hat sie 200 Mitglieder, Tendenz steigend. Der stärkste Ortsverband ist Bitburg mit 110 Mitgliedern. Die anderen verteilen sich auf Prüm (70) und Neidenbach (20). red

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