In Holsthum fließen Freudentränen: Härtefallkommission verhindert Abschiebung von Familie aus dem Kosovo

Holsthum/Mainz · Vier Wochen Bangen, Hoffen und Warten haben ein Ende: Die Härtefallkommission des Landes hat beschlossen, dass die schwer kranke Kosovarin samt Ehemann und Sohn, die seit einem Jahr in Holsthum wohnen, in Deutschland bleiben dürfen.

 Die Holsthumer Babsi (links) und Rolf Mrotzek (rechts) freuen sich am Mittwoch mit Fevzije Hajdani (Zweite von links) und ihrem Sohn Leart (Dritter von links) über die positive Nachricht. Auf dem Bild fehlt der Familienvater Bahkim Hajdani, der zur Zeit des Fototermins am Mittwochmittag noch auf der Arbeit ist. TV-Foto: Christian Moeris

Die Holsthumer Babsi (links) und Rolf Mrotzek (rechts) freuen sich am Mittwoch mit Fevzije Hajdani (Zweite von links) und ihrem Sohn Leart (Dritter von links) über die positive Nachricht. Auf dem Bild fehlt der Familienvater Bahkim Hajdani, der zur Zeit des Fototermins am Mittwochmittag noch auf der Arbeit ist. TV-Foto: Christian Moeris

Foto: (e_bit )

Holsthum/Mainz. Jeden, der zur Tür reinkommt, umarmt Fevzije Hajdani am Mittwochnachmittag. Sie ist ganz aufgelöst vor Freude und kann die Tränen nicht zurückhalten, ebenso wie andere Holsthumer, die sich mit der Familie aus dem Kosovo darüber freuen, dass Fevzije und Bahkim Hajdani und ihr Sohn Leart jetzt endgültig in Deutschland bleiben dürfen.

So hat es am Mittwochmittag die unabhängige Härtefallkommission des Landes aus Vertretrern der Kirchen, Wohlfahrtsverbänden sowie Ministerien in Mainz entschieden. Dabei wollte das Bundesamt für Migration die unter Epilepsie leidende Kosovarin und ihre Familie eigentlich aus Deutschland zurück in ihre Heimat, den Kosovo, abschieben.

Dagegen hatten in den letzten Wochen insbesondere Gunda Gercke Stolzenbach, die Integrationsbeauftragte der Südeifel, sowie viele Bürger aus Holsthum und der ganzen Südeifel angekämpft, und überhaupt erst dafür gesorgt, dass der Fall bei dem unabhängigen Gremium in Mainz landete. Fevzije: "Dafür möchte ich allen Menschen aus Holsthum, Ferschweiler und Peffingen, die uns unterstützt haben, sehr sehr danken!" Das Urteil der Härtefallkommission, das Mittwochmittag in Mainz fiel, wiegt schwerer als der Bescheid des Bundesamtes für Migration, das die Familie abschieben wollte.

"Man darf sich gar nicht ausmalen, was es für eine Katastrophe bedeutet hätte, wenn sie in den Kosovo zurückgeschickt worden wären", sagt der Holsthumer Rolf Mrotzek, ein Freund der Familie. Denn die 41-jährige Kosovarin leidet schwer unter Epilepsie, wobei sie ohne medikamentöse Behandlung derart heftige und lange Krampfanfälle erleidet, die ihr Leben gefährden können. Da sie sich notwendige Medikamente in ihrem Heimatland nicht leisten konnte, flüchtete Fevzije mit ihrer Familie nach Deutschland, wo sie nun seit mehr als einem Jahr in Holsthum untergebracht sind. Hier in Deutschland hat sich ihr Gesundheitszustand stark verbessert.

Allein in den letzten Tagen - bedingt durch den Stress einer drohenden Abschiebung - habe sie wieder epileptische Anfälle erlitten, sagt Fevzije. "Aber jetzt ist alles gut", sagt der Holsthumer Mrotzek. "Das war eine kollektive Aktion." Umso schöner sei es, dass es so glücklich ausgegangen sei. Mrotzek: "Wir danken auch Friedrich Vetter (Pfarrer im Ruhestand), der den Fall für uns in die Kommission eingebracht hat und den Härtefall richtig erkannt hat." cmo

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort