Mit Fadenwürmern gegen den Schädling Irrel sagt Eichenprozessionsspinnern den Kampf an

Irrel · Rund um den Ort in der Südeifel rückt man an Straßenrändern dem Eichenprozesionsspinner zu Leibe.

 Nachts werden die Fadenwürmer auf die Bäume gesprüht, um den Eichenprozessionsspinner zu bekämpfen.

Nachts werden die Fadenwürmer auf die Bäume gesprüht, um den Eichenprozessionsspinner zu bekämpfen.

Foto: Christina Bents

Der Eichenprozessionsspinner kann gefährlich werden. Der Hautkontakt mit den Brennhaaren der Raupe löst bei Menschen und Tieren toxische Reaktionen aus. Es kann zu Pusteln, Hautausschlag und Juckreiz kommen. Absperrungen und Warnhinweise sind ein erster Schritt, um aufmerksam zu machen. Aber es braucht mehr: Ein Sauger kann die Tiere von den Bäumen saugen. Anschließend  werden sie entsorgt.

Die Forstämter und Gemeinden arbeiten mit biologisch abbaubarem Öl. Zudem wurden  Nistkästen für Meisen aufgehängt, damit die Vögel ihren Nachwuchs mit den Eichenprozessionsspinnern füttern können. Die Meisen können deren Brennhaare abschlagen.

In Bitburg setzt man auf den Einsatz entomopathogenen Nematoden, also  von Fadenwürmern, die häufig zur Bekämpfung unerwünschter Insekten verwendet werden.  Sie dringen in die Insekten ein und töten sie durch ein Bakterium. Für Menschen sind die Würmer harmlos. Mit Sprühgeräten werden sie auf die Bäume gespritzt, dabei ist der Zeitpunkt  wichtig. Es sollte zum Schlüpfzeitpunkt des Prozessionsspinners und nachts passieren.

Diese Art der Bekämpfung testet auch der Landesbetrieb Mobilität (LBM) an den Straßenrändern, an Radwegen und Parkplätzen außerhalb der Orte — unter anderem im Bereich Irrel. Damit will man versuchen, den Schädling zu verdrängen, um Verkehrsteilnehmer wie Wanderer und  Straßenwärter zu schützen.

Aber warum ausgerechnet in Irrel? Weil in den vergangenen Jahren bei Kontrollen aufgefallen ist, dass der Befall im Bereich des Straßennetzes zugenommen hatte. Seit 2018 gibt es diese regelmäßigen Abfragen, um Regionen mit starkem Vorkommen des Schädlings ausfindig zu machen. Neben Irrel wird das Verfahren derzeit auch in Worms, Kusel und Bad Ems getestet. Einen Pilotversuch dazu gab es 2020 bei der Straßenmeisterei Kusel.

Also: Wenn Fahrer abends auf einen Arbeitstrupp bei Irrel treffen, handelt es sich wahrscheinlich um ein Team, das gerade Eichenprozessionsspinner bekämpft. Daher sei es möglich, dass Verkehrsteilnehmer in den Abendstunden auf einer dieser Arbeitstrupps treffen, sagt Birgit Küppers, Sprecherin des LBM.

Daher bittet das LBM Fahrer „um umsichtige Fahrweise“, sobald sie die gelben Rundumleuchten der Fahrzeuge erkennen.

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