In Malbergweich entsteht eine Großwäscherei für fünf Millionen Euro

Malbergweich · Familienbetrieb Buchholz aus Prüm investiert fünf Millionen Euro in eine Großwäscherei auf dem ehemaligen Eifelwerk-Gelände.

 Aus dem einstigen Eifelwerk wird jetzt eine Großwäscherei. TV-Foto: Uwe Hentschel

Aus dem einstigen Eifelwerk wird jetzt eine Großwäscherei. TV-Foto: Uwe Hentschel

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"
 Geschäftsführer Patrick Schweyen steht vor einer der beiden Tunnelwaschmaschinen, die bald in Betrieb genommen werden. TV-Foto: Uwe Hentschel

Geschäftsführer Patrick Schweyen steht vor einer der beiden Tunnelwaschmaschinen, die bald in Betrieb genommen werden. TV-Foto: Uwe Hentschel

Foto: Uwe Hentschel

Im Idealfall offenbart sich am Ende des Tunnels das ersehnte Licht. Und im Fall des ehemaligen Eifelwerks in Malbergweich, das vor vier Jahren in die Insolvenz gerutscht war, schließlich geschlossen wurde und seitdem lange Zeit leer stand, ist das nicht anders. Nur dass es in diesem Fall kein normaler Tunnel ist, sondern ein Waschtunnel. Und genau genommen sind es sogar zwei. Auf der einen Seite kommt die Wäsche schmutzig rein und auf der anderen Seite sauber wieder raus.

Und weil dort, wo diese beiden Maschinen stehen, dann doch etwas mehr Wäsche anfällt als in einem normalen Haushalt, sind diese Waschtunnel auch etwas größer - in etwa so groß wie Tanklastzüge. Entsprechend groß ist auch das Fassungsvermögen. "Die beiden Maschinen haben zusammen eine Tageskapazität von 25 Tonnen", sagt Patrick Schweyen. "Und das gilt auch nur für eine Schicht", fügt er hinzu. Würden die Waschtunnel also im Zweischichtbetrieb laufen, so könnten dort pro Tag 50000 Kilo Wäsche gewaschen werden.

Nur zum Vergleich: In eine handelsübliche Haushaltswaschmaschine passen in der Regel sechs bis acht Kilo. Schweyen ist Chef der Wäscherei Buchholz. Vor fast acht Jahrzehnten wurde das Unternehmen in Prüm gegründet. Aus der einstigen Dampfwäscherei für Privatkunden ist längst eine Großwäscherei geworden. Zu den Kunden zählen Ferienparks, Hotels, Krankenhäuser, Pflegeheime und auch Streitkräfte verschiedener Nationen. Schweyen betreibt das Familienunternehmen in der vierten Generation. Und in dieser vierten Generation stehen große Veränderungen an. Denn das Unternehmen zieht um, vom bisherigen Standort in Prüm in die Hallen des ehemaligen Eifelwerks. "Wir haben aufgrund unseres Wachstums und den gleichzeitig fehlenden Erweiterungsmöglichkeiten in Prüm nach einem neun Standort gesucht und sind dann hier fündig geworden", sagt Schweyen.

Im Mai 2015 hat sich der Geschäftsführer das zum Verkauf stehende Firmengelände zum ersten Mal angeschaut. Wenige Monate später wurde der Kaufvertrag unterzeichnet. "Und seitdem sind wir hier auch am arbeiten", sagt er. Zunächst wurden die Hallen entrümpelt, dann renoviert und jetzt kommt die Einrichtung. "Wir sind dabei, in punkto Technik und Arbeitsabläufe eine der modernsten Großwäschereien Europas zu werden", sagt Schweyen. Jedes Wäschestück, das den vollautomatischen Prozess durchläuft, ist entweder mit einem Strichcode oder aber HF-Transponder (Funk-Etikett) ausgestattet, mit dessen Hilfe die Wäsche sortiert wird und in den richtigen Waschstraßen landet. Die eine Waschstraße ist für Flachwäsche wie Bettlaken oder Handtücher und die andere für Bekleidung und Sondertextilien. Danach geht es dann entweder in den gewaltigen Trockner oder aber durch eine der drei Mangelstraßen.

Rund fünf Millionen Euro investiert die Firma Buchholz in die neue Großwäscherei, die in wenigen Wochen den Betrieb aufnehmen wird und laut Schweyen nicht nur äußerst energieeffizient ist, sondern zudem die Vorgaben strengster Hygienezertifikate erfüllt. Und die darüber hinaus viel Wert auf ein angenehmes Arbeitsumfeld für die 110 Mitarbeiter legt.

So gehören zur Ausstattung unter anderem auch ein Ruheraum mit Massagesesseln sowie ein Raum für Kinderbetreuung. Zudem ist Schweyen auch stolz darauf, dass die modernen Anlagen der Wäscherei nur wenige Kilometer entfernt von der Firma Vega Systems in Badem hergestellt wurden. "Wir legen großen Wert auf Regionalität", sagt er. "Doch dass es so regional wird, war dann doch eher Zufall."

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