In Meckel ist es kahl geworden

Das Fällen der rund 60 Jahre alten Pappeln entlang der Meilbrücker Straße hat in Meckel viel Unmut erzeugt. Doch wie Ortsbürgermeister Johannes Junk erklärt, blieb der Gemeinde letztlich nichts anderes übrig.

Meckel. (uhe) Verärgerte Bürger, unangenehme Telefonate, böse E-Mails und sogar ein Nachruf im Wochenspiegel: Das Fällen der Pappeln an der Meilbrücker Straße, die rund 60 Jahre lang den Ortseingang von Meckel geprägt haben, hat für einigen Ärger gesorgt.

Den meisten davon hat Ortsbürgermeister Johannes Junk abbekommen. Auch wenn er davon überzeugt ist, dass es im Grunde keine Alternative gab. "Die Pappeln mussten weg, weil früher oder später etwas hätte passieren können", sagt Junk. Selbst im gesunden Zustand, in dem sich die Bäume bis zuletzt befunden hätten, würden Pappeln jedes Jahr Äste abwerfen. Und da die rund 30 Meter hohen Gewächse entlang einer stark befahrenen Landstraße (L 2) gestanden hätten, sei die Gefahr, dass jemand zu Schaden kommt, umso größer gewesen.

Bereits vor zwei Jahren habe eine Anwohnerin aus dem Ort beantragt, die Bäume zu fällen, erklärt Junk. Und auch der Landesbetrieb Mobilität habe die Gefahr, die von den Pappeln ausgehe, bestätigt, weshalb sich der Gemeinderat schließlich schweren Herzens dazu entschlossen habe, dem Wachstum ein radikales Ende zu setzen.

Für das aus Sicht des Ortsbürgermeisters notwendige Fällen der rund 20 Pappeln gibt es aber auch noch einen anderen Grund. So plant die Gemeinde auf den dahinter liegenden Wiesen die Schaffung eines Neubaugebiets. Die ersten Planungen seien soweit fertig, und als nächstes stünden jetzt noch Gespräche mit einigen Grundstücksbesitzern an, sagt Junk. Vorgesehen seien bis zu 30 Neubaugrundstücke, wobei sich die Größe letztlich nach dem Bedarf richten werde.

Wären die Pappeln aber nicht gefällt worden, so hätten diese zusätzlich auch noch zu einer Gefahr für die zukünftigen Bewohner des Neubaugebiets werden können. "Zudem wäre es dann schwierig geworden, die Bäume umzulegen, während wir sie so einfach auf die freie Wiese fallen lassen konnten."

Dort, am Ufer des kleinen Nüßbachs, wo bis vor wenigen Wochen noch die gewaltigen Pappeln gestanden haben, sind jetzt also nur noch Baumstümpfe übrig. Wie Junk erklärt, würden die alten Bäume allerdings auch durch neue ersetzt. So sollen zu den Erlen, die derzeit bereits am Anfang der Meilbrücker Straße stehen, noch weitere hinzukommen. Aus der einstigen Pappelallee wird damit eine Erlenallee. Bis diese allerdings ihren Beitrag zur Charakteristik des Ortsbildes leistet, dürfte es noch einige Jahrzehnte dauern.

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