INFRASTRUKTUR

BITBURG-PRÜM. Das buckelige Straßenstück der B 418 zwischen Minden und Echternacherbrück soll endlich erneuert werden. Ebenfalls geplant ist ein Radweg entlang der Strecke.

Volltanken, vier Pfund Kaffee, eine Stange Zigaretten und dann über die Grenze zurück nach Deutschland, während der herrenlose Tankdeckel allein auf einer luxemburger Zapfsäule zurückbleibt… Das ist Pech, vor allem dann, wenn der Autofahrer, der in Echternach getankt hat, von dort auf deutscher Seite Richtung Trier fährt, in Minden feststellt, dass er etwas Wichtiges vergessen hat, und dann auf die Idee kommt, zur Tankstelle zurückzufahren. Das, was der vergessliche Fahrer auf dem Weg bis Minden noch nicht an Treibstoff verloren hat, davon kann er sich dann auf dem Rückweg trennen. Für verträumte Tanktouristen gibt es eine erfreuliche Nachricht: Das schlaglochreiche Straßenstück der B 418 zwischen Echternacherbrück und Minden soll endlich erneuert und verbreitert werden, wahrscheinlich noch in diesem Jahr. Ebenfalls seit langem geplant ist ein Radweg zwischen Bundesstraße und Sauer. Auch er soll jetzt gebaut werden.2,4 Millionen Euro für 2,7 Kilometer Straße

Für Hans-Michael Bröhl, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Irrel und selbst wohnhaft in Echternacherbrück, sind diese Informationen, die er vom Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) Gerolstein bekommen hat, erfreulich. Um den weiteren Verfall der Straße zu verhindern, hatte die VG Irrel bereits vor über einem Jahr eine Resolution verabschiedet, mit der Aufforderung, den Neubau der Strecke im Bundesverkehrswegeplan für 2003 mit aufzunehmen. Daraus wurde nichts, weil die veranschlagten Kosten mit rund 2,4 Millionen Euro fast die Hälfte eines Jahresbauvolumens der beiden Kreise Bitburg und Daun ausgemacht hätten, begründete der Gerolsteiner Behörden-Chef Harald Enders damals die Nichtaufnahme in das Straßenprogramm. Grund für die überdurchschnittlich hohen Kosten des 2,7 Kilometer langen Straßenabschnitts war die Stützmauer in der Nähe des Echternacherbrücker Gewerbegebietes, die notwendig ist, weil die Sauer dort sehr nah an der Straße verläuft. Wegen des dazwischen vorgesehenen Radwegs - einem der wenigen, die vom Bund finanziert werden - hätte sie nach den ursprünglichen Plänen abgerissen und neu gebaut werden müssen. "Wir werden die Stützmauer stehen lassen und den Radweg dort mittels Konsole befestigen", erklärt Josef Arens vom LSV die neue Überlegung. Dadurch werde auch der Eingriff in die Natur reduziert. "Eine interessante Lösung", sagt Bürgermeister Bröhl. Er hofft, dass der geplanten Ausschreibung zum Sommer eine rasche Umsetzung des schon seit zwei Jahren rechtskräftigen Bauvorhabens folgt. Einziges Stolperstück wäre dann nur noch der Bundesstraßenabschnitt innerhalb Mindens, der in einem zweiten Bauabschnitt erneuert werden soll. Das werde aber wahrscheinlich noch ein paar Jahre dauern, fügt Bröhl hinzu. Für das andere Projekt ist nach Angabe von Josef Arens, die Finanzierung gesichert - dem Neubau der B 418 zwischen Minden und Echternacherbrück steht also nichts mehr im Wege. Fast nichts. Denn da derzeit keiner weiß, welche Einnahmen oder Ausgaben das Bundesverkehrsministerium durch die geplante Maut in den kommenden Jahren haben wird, ist es durchaus möglich, dass genehmigte Millionen in eine andere Richtung fließen. Wie der Treibstoff des verträumten Autofahrers, der nicht in Einspritzpumpe oder Vergaser läuft, sondern Schlaglöcher füllt.

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