INFRASTRUKTUR

Leserbrief von Peter Schreiber aus Büdesheim vom 30. Juni "Radweg statt rostiger Schienen"

In diesem Leserbrief wurden leider einige Fakten vermischt. Für eine Fahrt mit dem Fahrrad muss nicht die B 410 benutzt werden. Es gibt andere Alternativen. Zu einem gemeinsamen Ausbau von Radweg und Bahnstrecke wurden bereits in der Vergangenheit mehrere Vorschläge unterbreitet. Der Betreiber der Eifelquerbahn ist nach Rückgabe der Betriebsgenehmigung und der Beendigung des Pachtvertrages durch die Vulkaneifelbahn (VEB) wieder die DB Netz AG. Dieses Unternehmen wäre also der richtige Ansprechpartner. Der Inhaber der Betriebsgenehmigung für die Westeifelbahn Gerolstein-Prüm ist seit März 2014 die Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) aus Bonn. Leider verhindern die Eigentümerkommunen - die Verbandsgemeinde Prüm und Stadt Gerolstein - mit juristischen Winkelzügen den Beginn der Freischnittarbeiten. Die Kosten dafür werden wir zu gegebener Zeit hinterfragen. Der Beginn des Freischnitts richtet sich natürlich nach der Vegetations- und Vogelschutzperiode, die im September/Oktober endet. Danach ist es möglich, einen Freischnitt mit Hilfe vieler freiwilliger Hände und entsprechender Technik der Bahnunternehmen durchzuführen. Die viel beschworene Lücke im Radwegenetz der Westeifel ist spätestens nach der Eröffnung des neuen Teilstücks des Kylltalradweges von Jünkerath nach Losheimergraben zum belgischen Vennbahnradweg Makulatur. Der Radtourismus ist ökologisch sinnvoll und umweltverträglich. Die beste Lösung ist ein Miteinander von Rad und Bahn, wie es vielerorts bereits erfolgreich praktiziert wird. Ein umfassender Neubau der Westeifelstrecke ist nicht geplant und auch nicht nötig. Die Finanzierung erfolgt durch den privaten Infrastrukturbetreiber mit Hilfe der beteiligten Vereine und der geplanten Trasseneinnahmen aus dem touristischen Betrieb durch ein Eisenbahnverkehrsunternehmen. Allerdings können die Unternehmen nur Einnahmen erzielen, wenn ein Verkehr stattfinden kann. Die Verweigerungshaltung der Eigentümerkommunen und die illusorischen Vorstellungen zur Höhe der Pacht, zeigen, dass es keinen Willen zu einer einvernehmlichen Lösung gibt. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die beiden Gemeinden 2005 eine Bahnstrecke für 420 000 Euro gekauft haben, die nicht vom Eisenbahnzweck entwidmet war - und es auch jetzt noch nicht ist. Die Argumentation mit Jahreszahlen droht damit, zu einem Bumerang zu werden. Bernd Kruse, Bitburg (Vorsitzender IG Westeifelbahn)

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