Innenministerium: Keine Standortschließungen bei Bundespolizei Prüm geplant

Prüm · Immer wieder wird die Sorge geäußert, das Revier der Bundespolizei Prüm könne Sparplänen des Innenministeriums zum Opfer fallen. Der Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder hatte angekündigt, sich für den Standort einzusetzen - offenbar mit Erfolg. Man denke nicht über Standortschließungen nach, berichtet er aus dem Innenministerium.

 Die Bundespolizei Prüm auf einer Kontrolle. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Die Bundespolizei Prüm auf einer Kontrolle. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Prüm. Kleine Dienststelle, großes Revier: Die Bundespolizei in Prüm ist zuständig für den Grenzschutz entlang der belgischen und luxemburgischen Grenze. Außerdem fällt der Bahnverkehr in der Eifel in die Zuständigkeit der insgesamt 21 dort tätigen Beamten.
Seit 2006 leisten sie dort ihren Dienst - mit stetig wachsender Personalstärke. Zu Beginn waren es nur zwölf Bundespolizisten, im April kam der bislang letzte Beamte hinzu.
Trier Standort der Bundespolizei


Doch kaum ist in Berlin beim zuständigen Innenministerium von Sparmaßnahmen bei der Polizei die Rede, fällt hierzulande der besorgte Blick auf die kleineren Dienststellen. Zuletzt im März äußerte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Befürchtung, das Revier könne personell ausgedünnt oder gar geschlossen werden. Dies wurde vonseiten der Bundespolizei umgehend dementiert.
"Die Bundespolizei beabsichtigt derzeit, keines der Reviere zu schließen", sagte Pressesprecher Rudolf Höser. Insgesamt gehören neben Prüm auch die Dienststellen in Koblenz, Trier und dem Flughafen Hahn zur Bundespolizeiinspektion Trier.
Angesichts der Diskussion hatte sich auch der Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder eingeschaltet und angekündigt, sich in Berlin beim Innenministerium für die Dienststelle einzusetzen - offenbar mit Erfolg.
"Der Bundespolizeistandort Prüm steht nicht zur Disposition. Das haben mir in einem Gespräch Ralf Göbel, Ministerialdirigent im Innenministerium, und Armin Schuster, mein zuständiger Kollege im Innenausschuss, bestätigt", sagt Schnieder. "Das Innenministerium denkt nicht über Standortschließungen nach." Diese Sorge sei in Gesprächen mit Verantwortlichen vor Ort und Personalvertretern immer wieder geäußert worden.
Die Bundespolizei in Potsdam bestätigt: "Eine Diskussion über Revierschließungen führen wir im Moment nicht."
Schnieder berichtet auch von Überlegungen, bei der Bundespolizei eine dezentrale Einstellungspraxis einzuführen, die besonders für die Eifel und speziell für Prüm interessant sei.
Ortskenntnis von großem Vorteil



Das bedeutet, dass man sich für einen bestimmten Standort bewerben kann. "Wenn junge Menschen aus der Eifel zur Bundespolizei gehen wollen und diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen möchten, ist das der erste Schritt in die richtige Richtung." Es könne nicht sein, dass Jugendliche ihren Einsatzort im gesamten Bundesgebiet finden könnten und nie genau wüssten, wohin es sie als nächstes verschlage.
"Viel sinnvoller erscheint es meinen Kollegen und mir, dass man Bewerber aus der Eifel auch dort wieder einsetzt." Gerade die Ortskenntnis sei für die Arbeit der Bundespolizei ein großer Vorteil.

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