Innenstadtring

Zum Artikel "Das Linksherum in der Verlängerung" (TV vom 6. Oktober) und zur Verlängerung der Testphase des Innenstadtrings schreibt dieser Leser:

Während sich hauptsächlich die SPD und die Grünen in der vergangenen Bitburger Stadtratssitzung damit abmühten, mit stichhaltigen Argumenten die Notwendigkeit eines Rückbaus des Riesenkreisels darzulegen, fielen die Argumente der Gegenseite eher schwach aus. Angeführt wurde beispielsweise die Errechnung von Experten, Bitburg stünde demnächst ein sagenhaft hoher Verkehrszuwachs ins Haus. Wo dieser herkommen soll, erschloss sich nicht, zumal neue Anziehungspunkte wie die Bit-Galerie ja wegfallen. Ein Stadtplaner erklärte zudem, dass Bitburg in der Wahrnehmung seiner Besucher "diffus" bleibe, da ein attraktives Zentrum fehle. Man hätte gern in den Raum gerufen, dass Bitburg sich die Chance für dieses Zentrum mit dem verbauten Postplatz mal wieder selbst genommen habe - doch "pssst!": Sagen darf man in einer Stadtratssitzung als Zuschauer nichts. Als nämlich kurz zuvor nach dem Redebeitrag eines "grünen" Stadtratmitglieds Applaus bei den zahlreich erschienenen Gegnern des Innenstadtrings aufkam, wurden alle gleich zurechtgewiesen, und die Räumung des Saales wurde angedroht. Richtig so, Herr Kandels! So geht Konsequenz! Wenn man die Bevölkerung vor der Planung solcher Großprojekte, die in das Stadtbild und das Leben aller eingreifen, nicht nach ihrer Meinung fragt, dann will man sie jetzt erst recht nicht hören, wenn man auch im Rathaus merkt, dass grad alles "mangelhaft" läuft. Dazu passt auch, dass man eine neue Unterschriftenliste einfach nicht rechtzeitig an die Stadtratsmitglieder verteilt hatte. Spätestens an der Formulierung des zur Abstimmung gebrachten Vorschlags merkt man dann, um was es einzelnen Stadtratsmitgliedern wirklich geht: Die Verlängerung der Testphase und die damit verbundene Flickschusterei an unfallträchtigen Stellen verfolgt vor allem ein Ziel - die Unfallzahlen zu drücken, um die Zustimmung des LBM (Landesbetrieb Mobilität) zu bekommen. Denn nur mit ihr kann die gewünschte "Komplettlösung" des Rings durchgedrückt werden. Die Planung von Alternativen, die bis dahin zwar offiziell stattfinden soll, wirkt vorgeschoben und wie ein Beruhigungsmittel für die übergangene Bevölkerung der Stadt. Christian Bohrofen, Bitburg

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