Internet: Roth im grünen Bereich

Roth · Andere Gemeinden in der Verbandsgemeinde Prüm warten weiter, die Ortsgemeinde Roth hatte Glück: Viele der 410 Einwohner im Grenzdorf sind seit Herbst mit leistungsfähigen Internetanschlüssen versorgt, die übrigen werden es in Kürze sein.

 Da freut sich fast das ganze Dorf: Jung und Alt in Roth – am Netzknotenpunkt der Telekom in der Ortsmitte. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Da freut sich fast das ganze Dorf: Jung und Alt in Roth – am Netzknotenpunkt der Telekom in der Ortsmitte. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Roth. "Wir haben im Spätherbst eine schnelle DSL-Versorgung erhalten", sagt Roths Ortsbürgermeister Michael Brodel. Damit gehört seine Gemeinde gemeinsam mit dem Nachbarort Auw zu den Dörfern mit wirklich schneller Leitung in der Verbandsgemeinde (VG) Prüm.
DSL steht für "Digital Subscriber Line", zu Deutsch: Digitaler Teilnehmer-Anschluss - eine Leitung mit vergleichsweise hoher Übertragungsrate, im Bestfall 16 Megabit (MB) in der Sekunde. Das ermöglicht den Empfang oder das Versenden großer Dateien, Internetfernsehen und -Computerspiele ohne Verzögerungen.
Ähnlich gut versorgt, sagt Ewald Dockendorf, Chef der VG-Bauabteilung, seien nur wenige der 44 Ortsgemeinden, darunter Bleialf, Büdesheim, Pronsfeld, Schönecken, Prüm und Olzheim. Es sind jene Orte, in denen die Telekom einen Telefon-Hauptverzweiger stehen hat. Je weiter von dort der Weg in die umliegenden Gemeinden, desto mehr verliert das Kupferkabel an Leistungsfähigkeit.
Der Windkraft sei Dank


Viele andere Dörfer haben lediglich das, was landläufig als "Bauern-DSL" bezeichnet wird: lahme Leitungen mit einer Übertragungsrate von weniger als einem MB in der Sekunde. Bis damit größere Datenmengen versandt sind, ist manche Frischmilch in der Zwischenzeit sauer geworden.
Der Verbandsgemeinderat Prüm hat deshalb in der Dezembersitzung auch beschlossen, Landrat Joachim Streit und die Kreisverwaltung beim Vorhaben einer lückenlosen Grundversorgung in allen Gemeinden zu unterstützen (der TV berichtete).
Die Kosten für diese kreisweite Versorgung werden auf zwölf Millionen Euro geschätzt. Das Land soll, so der Wunsch der Eifeler, zwei Drittel zahlen, die Kommunen die verbleibenden vier Millionen, der Kreis übernähme davon wiederum die Hälfte. Für die VG Prüm würde das eine Investition von etwa 450 000 Euro bedeuten. Scheitert das Kreis-Vorhaben, will die VG in Eigenregie vorgehen und entsprechend mehr Geld für eine bessere Versorgung ausgeben.
Die Rother hatten Glück, genauso wie ein paar Jahre davor schon die Bürger in Auw: Erstens rüstete die Telekom beim Ausbau der Landesstraße 1 zwischen den beiden Dörfern auch ihre Kabel auf, außerdem genehmigte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier die von der Ortsgemeinde Roth beantragte Förderung für den Netzausbau.
Die Kosten für die verbesserte Technik in Roth: knapp 55 000 Euro, sagt Ortsbürgermeister Michael Brodel. Die Telekom übernahm diesen Ausbau für einen vorher mit der Ortsgemeinde ausgehandelten Festpreis. Das Land habe dann davon 49 000 Euro übernommen, so dass die Gemeinde nur noch für 5000 Euro aufkommen musste.
Und die waren dann gar kein Problem, zumal man Rücklagen gebildet habe, sagt Brodel. Über die verfügt der Ort dank der Windkraftanlagen, die - anfangs vor allem in den gegenüberliegenden belgischen Gemeinden umstritten - seit sechs Jahren auf Rother Gebiet stehen.

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