Investoren in der Warteschleife

Der geplante Bau eines Lidl-Markts an der Bahnhofstraße in Prüm wird sich noch hinziehen. Investoren und Stadtrat wurden mit der Forderung nach einer schalltechnischen Untersuchung überrascht.

Prüm. Nach monatelangem Ringen mehrerer Bewerber um die Brachfläche am ehemaligen Prümer Bahnhof entschied sich der Stadtrat im März 2007 ganz anders: Die Fläche bleibt vorläufig im Besitz der Stadt. Der Lidl-Markt kann von Niederprüm in die Kernstadt umsiedeln, und zwar hinter das Postgebäude an der Bahnhofstraße (der TV berichtete).Die dazu nötige Änderung des Bebauungsplans schien zunächst glatt zu laufen. Bürger, Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange wurden beteiligt. Vertreter der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Regionalstelle Trier, äußerten keine Bedenken. Dann die Wende: Kollegen aus der Koblenzer SGD-Zentrale verlangten eine Aussage zur schalltechnischen Situation.Nach einer ersten Einschätzung des Planungsbüros Boxleitner aus Trier ist der geplante Einkaufsmarkt "aus schalltechnischer Sicht realisierbar"."Ich bin auf dem linken Fuß erwischt"

Wegen geringer Abstände zur Wohnbebauung müssten jedoch Maßnahmen zum Lärmschutz vorgesehen werden: "Hierzu bedarf es einer detaillierten schalltechnischen Untersuchung."Dadurch verzögert sich der weitere Ablauf — ein unerwarteter Dämpfer für die Investoren Manfred Anders und Frank Neunkirchen. "Ich dachte, das würde heute über die Bühne gehen. Ich bin auf dem linken Fuß erwischt", sagte Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy (CDU) in der jüngsten Ratssitzung. Überrascht reagierte auch Städteplaner Harald Heinz: "Wir kommen aber leider nicht drum herum."FWG-Fraktionssprecher Dirk Kleis äußerte sich verwundert über das Verfahren, ein Büro nach der Notwendigkeit zu fragen, das von einem Auftrag für ein Gutachten profitieren würde. Die Entscheidung über die Eingaben zum Bebauungsplan stellte der Rat zurück, bis das Schall-Gutachten vorliegt. Um so länger bleibt die vandalismus- und rostgeschädigte Halle hinter der Post bestehen.Ebenfalls nicht zum Tragen kam die geplante Vorstellung des Sondergebiets, in dem der Einkaufsmarkt entstehen soll. "Es ist im Prinzip hinfällig, über die Gestaltung zu reden", verwies Harald Heinz auf die neue Situation. Die Vorstellung wäre ohnehin nur eingeschränkt möglich gewesen: Der Architekt hatte Heinz die aktuellen Pläne noch nicht zugeschickt.

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