"Irrel soll blühen und gedeihen"

Vom "Provinznest" zur "Perle der Südeifel": Dieses ehrgeizige Ziel findet sich wortwörtlich so im neuen städtebaulichen Rahmenkonzept für die Ortsgemeinde Irrel. In einem ersten Schritt sollen die maroden Straßen des Einbahnstraßenrings saniert werden - dem Irreler Ortsgemeinderat werden dazu heute Abend die konkreten Planungen vorgestellt.

Irrel. Eigentlich könnte sich Heinz Haas, Ortsbürgermeister der knapp 1500-Einwohner-Gemeinde Irrel, genüsslich zurücklehnen: Erst in der vergangenen Woche wurde die "Neue Mitte" der Gemeinde eingeweiht. Fast 15 Millionen Euro wurden seit 1999 in die Neugestaltung dieser Mitte samt Kreisverkehr und Busbahnhof investiert (der TV berichtete). Auf dem ehemaligen Bahngelände entstanden in einem sogenannten Public-Private-Partnership-Projekt - einem gemeinsamen Vorhaben privater Investoren wie auch der Orts- und der Verbandsgemeinde - eine Gemeindehalle, ein Lebensmittelmarkt sowie Wohn- und Geschäftsgebäude.

Auf den Lorbeeren ausruhen will sich der Ort damit allerdings nicht. "Wir wollen wachsen, blühen und gedeihen und viele Menschen nach Irrel locken", umschreibt Ortschef Haas ein ehrgeiziges Ziel, das der Ortsgemeinderat bereits im vergangenen Jahr ausgegeben hat: Unter der Vorgabe "Zukunft gestalten!" wurde das Bitburger Planungsbüro Isu (Immisionsschutz-Städtebau-Umweltplanung) mit der Erstellung eines städtebaulichen Rahmenkonzepts beauftragt.

Es geht darin vor allem um die Weiterentwicklung des Ortskerns zwischen Haupt-, Prümzurlayer und Ewerhardtstraße, die seit 2008 einen Einbahnstraßenring bilden. Zunächst lediglich als Provisorium gedacht, soll diese Variante nun als endgültige Lösung fortgeführt werden. "Die Straßen sind bislang noch ausgerichtet auf den Begegnungsverkehr und sollen nun auf das notwendige Maß zurückgebaut werden", erklärt Haas.

Die Fahrbahnen - ohnehin im schlechten Zustand - sollen verengt werden, dafür soll Platz geschaffen werden für Pflanzen, Parkplätze und Freiflächen zum Flanieren. Die genauen Planungen sollen am heutigen Donnerstag nichtöffentlich dem Ortsgemeinderat präsentiert werden. Die Höhe der Kosten steht zwar noch nicht fest, klar ist jedoch, dass sich auch die Bürger durch wiederkehrende Beiträge finanziell beteiligen müssen.

Mit dem Straßenausbau allein soll es nicht getan sein: Das Planungsbüro Isu soll Vorschläge erarbeiten, wie der Ortskern darüber hinaus weiterentwickelt werden kann und beispielsweise bisherige Brachflächen genutzt werden können: Neben der Schaffung von Raum für altersgerechte, betreute sowie generationsübergreifende Wohnformen sollen auch baufällige Gebäude saniert werden.

"Irrel soll ein frisches Gesicht bekommen", wünscht sich Haas. Allein wird seine Gemeinde dieses Ziel aber nicht stemmen können: Der Ortschef hofft auf Fördermittel des Landes und auf eine Fortführung des bereits beim Bau der "Neuen Mitte" erfolgreich praktizierten Public-Private-Partnership-Projekts.

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