Irrel will mehr Touristen locken

Irrel/Ferschweiler · Die Teufelsschlucht in Ferschweiler mit dem Erdzeitenpark und dem Naturkundemuseum sind wichtige Anlaufpunkte für Touristen. Kein Wunder also, dass Moritz Petry, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Irrel, bei seinem jährlichen Rundgang mit Pressevertretern durch die VG den Schwerpunkt ganz auf die Natur legt.

 Will Appetit machen auf den Naturpark Teufelsschlucht: Moritz Petry, Bürgermeister der VG Irrel mit dem Ur-Krokodil am Besucherzentrum. TV-Foto: Mandy Radics

Will Appetit machen auf den Naturpark Teufelsschlucht: Moritz Petry, Bürgermeister der VG Irrel mit dem Ur-Krokodil am Besucherzentrum. TV-Foto: Mandy Radics

Rüdiger hat ein Facebookprofil und postet dort, was er im Naturpark Teufelsschlucht alles erlebt. Auch Fotos von sich und seinen bärtigen und gehörnten Kollegen sind dort zu sehen. Rüdiger ist eine Ziege und Aushängeschild des beliebten Ausflugsziels für Einheimische und Touristen. Er und seine Artgenossen werden für Ziegenwanderungen eingesetzt.
"50.000 Besucher laufen jährlich durch die Teufelsschlucht. Allein 5000 davon besuchen das Naturkundemuseum", erklärt Moritz Petry, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Irrel. Gerade hat er seinen Fuß auf dem riesigen Körper des steinernen Ur-Krokodils am Besucherzentrum des Parks abgestellt und zeigt auf die Natur rundherum. Vor ihm der Flachbau des Besucherzentrums, das Ausgangspunkt für Wanderungen und Infostützpunkt für die Besucher ist. Dort sind ein Souvenirladen, ein Bistro und das Naturkundemuseum untergebracht. Der Eintritt zu allen Attraktionen ist frei.
Das Museum ist klein, aber liebevoll ausgestattet mit Modellen, Infotafeln und ausgestopften Eifel-Tieren. Doch hier soll sich einiges ändern. "Hier muss es bum! und krach! machen", sagt Petry beim Rundgang, "wir arbeiten hart daran, das Zentrum in Wert zu setzen." Will heißen, das Museum soll attraktiver gestaltet werden. Dann zahlen die Besucher zwar Eintritt, bekommen aber alle Infos ansprechend und wenn es nach Petry geht, multimedial serviert.
Mit der Umsetzung kann allerdings frühestens 2014 begonnen werden. Laut Petry erhofft sich die VG Förderungen durch das Land. Die Investition soll sich im sechsstelligen Bereich bewegen. Ein Hochsteg, der rund um das Zentrum führt, ist eine Idee. Die Touristen können dann quasi zwischen den Bäumen spazieren gehen und sich die Natur von oben ansehen. Außerdem ist geplant, die Eingänge zum Park deutlich kenntlich zu machen. Drei große Sandstein- oder Holztore sollen die Besucher in die Naturwelt einlassen. Zwei Tore stehen dann nahe der Irreler Wasserfälle, ein weiteres am Parkplatz. Möglicher Kostenpunkt: 10 000 Euro.
Auch wenn alles ringsherum pure Natur ist will das mehrere Hektar goße Areal unterhalten werden. Die Infotafeln müssen gepflegt, die Wege freigehalten und für Wanderer sicher gemacht werden. Sechs Mitarbeiter kümmern sich um den reibungslosen Ablauf im Park. Personal, Marketing und Unterhaltung des Naturparkzentrums sowie der Touristinfo kosten laut Petry jährlich 600 000 Euro. Der Kreis bezuschusst den Erdzeitenpark mit rund 60 000 Euro im Jahr. "Der Zuschuss wird bis 2015 kontinuierlich gesenkt und fällt dann weg", erklärt Petry. "Wir haben eine generelle Unterdeckung von 300 000 Euro, die aus dem VG-Haushalt bestritten wird. Finanziert wird der Betrag aus Steuereinnahmen." Der Rest der Kosten wird aus Einnahmen generiert. Um das Unternehmen Naturparkzentrum rentabel zu halten, setzt die VG auf Umstrukturierung, Attraktivitätssteigerung und Preisanpassungen. Ein wichtiger Schritt: Aus der bisherigen Kommunal-, Betriebs- und Entwicklungsgesellschaft (KEB) wird im Januar 2013 die Felsenland Südeifel Tourismus GmbH. "Dieser Name ist einprägender und beschreibt genau, was dahintersteckt", erklärt Petry. Denn die GmbH kümmert sich um das operative Tourismusgeschäft und die Umweltbildung, das sind Workshops für Kinder und Lehrkräfte rund um die Natur. Petry abschließend: "Wir können optimistisch sein. Wir haben in diesem Jahr 20 000 Euro eingespart und gegenüber 2011 zwei Prozent mehr Übernachtungen generieren können." Petry sieht die VG touristisch auf einem guten Weg.

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