Jahrhundertzeugin feiert Geburtstag

IRREL. (red) Für Familie und Gemeinde ein Grund zum Feiern: Katharina Pütz, geborene Ziwes, aus Irrel wird am 23. März 100 Jahre alt. Die Jahrhundertzeugin hat allerhand erlebt und Vieles zu erzählen.

Bei erstaunlicher geistiger Wachheit sind Katharina Pütz, die am Sonntag ihren 100. Geburtstag feiert, noch alle Stationen ihres langen Lebensweges gegenwärtig - selbst Einzelheiten wie Kaisers Geburtstag in der Schule oder das Trommelfeuer 1916 von Verdun, das bis in die Eifel zu hören war. 1928 heiratete sie den Zahnarzt Josef Pütz, der in Irrel eine Praxis eröffnet hatte. Das Paar bekam drei Töchter und feierte mit fortschreitendem Alter viele Hochzeitsgedenktage. Besonders gefordert war die Jubilarin am Ende des Zweiten Weltkrieges 1944/45, als ihr Mann zur Wehrmacht einberufen und sie längst bei den örtlichen Nazi-Oberen in Misskredit geraten war, weil sie nicht der NS-Frauenschaft angehörte. Damals flüchtete sie, ganz auf sich gestellt, vor der herannahenden Kriegsfront mit ihren kaum den Kinderschuhen entwachsenen Töchtern an den Rhein, von dort weiter nach Thüringen. Nach Kriegsende machte sich Katharina Pütz auf die mühselige und gefährliche Heimreise aus der inzwischen sowjetischen in die französische Besatzungszone. Die Jahrhundertzeugin stand ihren "Mann". Katharina Pütz gehört in die erste Reihe der Wiederaufbau-Frauen. Sie trug Sorge für und in der wieder eröffneten Zahnarztpraxis, führte den Haushalt und wirkte als Inspiratorin mit bei den vielen gesellschaftlichen Dorfaktivitäten, die über Jahre hin vom Hause Pütz ausgingen, wie Laienspiele, Heimatabende und Ausflüge. In Dankbarkeit ist die Jubilarin ihren drei Töchtern zugetan, die sie seit 18 Jahren pflegen. Ihnen, den sieben Enkeln und elf Urenkeln gilt ihre Sorge. In ihre Gebete sind sie und auch ihr Mann einbegriffen, der 1996 mit 93 Jahren starb. Den Wandel von Gläubigkeit und Kirche verfolgt die Jubilarin mit Interesse. Die Jubilarin ist für ihre Familie und darüber hinaus "ein Muster an Güte und Zufriedenheit", so heißt es aus ihrer Familie. "Ihr gelten alle Segenswünsche."

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