Konzert Mit Einschränkungen, aber trotzdem gut

Bollendorf · Beim „Frauen-Power“-Sommerfest auf Schloss Weilerbach konnten nur wenige Gäste zuhören. Die Musik im Saal war jedoch spannend.

Jazz-Sommerfest Schloss Weilerbach
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„Mit dem ursprünglichen Konzept Sommerfest auf Schloss Weilerbach hat das wenig zu tun“, erklärt Rolf Mrotzek von der Jazz-Initiative Eifel. Gemeinsam mit der Schloss-Weilerbach-Gesellschaft richtet der Verein den Konzertabend aus, der draußen vor dem Schloss stattfinden sollte. Weil Regen drohte, der dann auch später kam, waren die Initiatoren in einen Saal des Gebäudes ausgewichen. Dort hinein durften aber nur maximal 36 Menschen – wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.

Der musikalischen Qualität hat das nicht geschadet. Lediglich die lockere Atmosphäre in freier Natur fehlte. Dafür gab es eine andere Besonderheit. Denn vor dem Publikum musizierten ausschließlich Frauen. „Frauen-Power“ – so hatten die Macher das Sommerfest überschrieben, und sie hatten nicht zu viel versprochen. Die insgesamt sieben Profimusikerinnen wechselten sich bei ihren Auftritten ab.

 Judith Marien hat beim Sommerfest auf Schloss Weilerbach mit sehr persönlichen Texten und ihrer ausdrucksstarken Stimme die Gäste berührt

Judith Marien hat beim Sommerfest auf Schloss Weilerbach mit sehr persönlichen Texten und ihrer ausdrucksstarken Stimme die Gäste berührt

Foto: Alwin Ixfeld

Das JazzSistersQuartett aus Frankfurt hat gleich zu Beginn gezeigt, was man aus bekannten Pop- oder Rocksongs etwa von Van Halen oder John Denver mittels jazziger Umarbeitung zaubern kann. Im späteren Verlauf des Abends zeigten sie ihr Können bei Stücken, die sie ganz den kulinarischen Genüssen gewidmet hatten.

 Juliane Schaper beherrscht ihr Instrument, die Stimme, perfekt.

Juliane Schaper beherrscht ihr Instrument, die Stimme, perfekt.

Foto: Alwin Ixfeld

Entstanden seien die Songs während der Zwangspause in den vergangenen Monaten, erläuterte Sängerin Juliane Schaper. Katrin Zurborg an der Gitarre, Nina Hacker am Kontrabass und Schlagzeugerin Uta Wagner haben mit Schaper zusammen ihre Interpretationen perfekt erzählt. Ein Vibraphon sieht man im Jazzbereich eher selten. Jennifer Schmitz spielte und sang mit Bassistin Inga Eichler als Duo KontraVibes Eigenkompositionen, die mal eher tiefsinnig, mal lustig waren. Dabei harmonierten der Bass und das Vibraphon richtig gut.

Eigene Musik ist auch das Merkmal von Judith Marien. Ihr Klavierspiel und ihre starke Stimme reichten aus, um in andere Welten einzutauchen. Teilweise beinahe mystisch klangen keltisch angehauchte Stücke. Sie passten dann beim einsetzenden Gewitter auch zum düsteren Wetter vor den Fenstern. „Wunderschön, aber mir fehlt das Sitzen in der Wiese“, meinte eine Zuschauerin bedauernd. „Die Stimmung ist etwas verhalten, aber die Musik ist Klasse“, sagte ein Besucher während einer kurzen Pause.

 Vor dem Schloss gab es Speisen und Getränke.

Vor dem Schloss gab es Speisen und Getränke.

Foto: Alwin Ixfeld

Die Gäste waren zufrieden, wenn auch mit Einschränkungen. Ihre Hoffnung: ein Sommerfest im Freien mit ebenso guter Musik wie an diesem Abend im Schloss Weilerbach.

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