Jecke Soldaten, "normale" Musik

Mit einer "Nostalgiesitzung" feiern sie den 50. Geburtstag ihrer Truppe, die Mitglieder der Prinzengarde Prüm - und sie stellen mit Josef II. den Prinzen der Session 2011. Der TV blickt mit Kommandant Markus Fischbach auf fünf Jahrzehnte Geschichte zurück.

 Der Säbel als Luftgitarre: Die Prümer Ehrengarde lässt es rocken. TV-Foto: Archiv/Christian Brunker

Der Säbel als Luftgitarre: Die Prümer Ehrengarde lässt es rocken. TV-Foto: Archiv/Christian Brunker

Prüm. Der Narrenkalender in der Abteistadt hat in diesem Jahr einen zusätzlichen Termin bekommen: Denn die Prinzengarde Prüm feiert Geburtstag mit einer nostalgisch ausgerichteten eigenen Sitzung am Samstag, 19. Februar.

Prinzen hatte die Karnevalsgesellschaft ja nicht jedes Jahr zu bieten (der TV berichtete) - an der Garde aber lag das nicht: Sie zieht seit 50 Jahren durch Straßen und Kneipen, hält das Brauchtum aufrecht und den Karneval in Gang. Und sie stellte immerhin bereits zehn Mal den närrischen Herrscher. Auch in dieser Session regiert ein Gardist: Josef Arnoldi mit seiner Prinzessin Marion, Tochter des ehemaligen Kommandanten Wolfgang Heller.

"Das war einer meiner Wünsche", sagt der aktuelle Kommandant Markus Fischbach. "Wenn schon Jubiläum, dann hätte ich auch gerne einen Prinzen aus eigenen Reihen."

Lustige Truppe in Landsknecht-Kostümen

 Der Säbel als Luftgitarre: Die Prümer Ehrengarde lässt es rocken. TV-Foto: Archiv/Christian Brunker

Der Säbel als Luftgitarre: Die Prümer Ehrengarde lässt es rocken. TV-Foto: Archiv/Christian Brunker



Gegründet wurde die Garde von karnevalistischen Urgesteinen aus der Abteistadt: den ehemaligen Prümer Prinzen Herbert Baur (heute Ehrenkommandant) und Hans "Sibbi" Schmitz. Sie blieben nicht lange allein: Schnell sei eine "lustige, mannstarke Truppe" entstanden, gekleidet in Landsknecht-Kostüme aus dem Prümer Museum. Die Garde begleitet den Prinzen zu allen Auftritten, außerdem feiert sie jedes Jahr den Kneipenkarneval.

Mitte der 60er Jahre übernahm die Garde dann auch den alten Brauch, am Fastnachtsdienstag den Karneval zu beerdigen. Seither zieht sie, mitsamt "Bierleiche", am Vorabend des Aschermittwochs von Gasthaus zu Gasthaus, unter kräftigem Absingen des alten Lieds "Jerusaleim, Jerusaleim, du liegst nicht weit von Rommersheim". Stets mit dabei: Hubert Nickels und Jürgen Thies vom Musikverein Prüm.

Zehn Jahre lang lieferte die Garde, der heute 23 Männer angehören, reichlich Stoff für Diskussionen: Denn die von ihr ausgerichtete Prümer Herrensitzung wollte nicht allen zusagen.

Den Männern war's egal. Sie umjubelten jedes Mal die, sagen wir: ausdrucksstarken Auftritte der Nummerngirls. Angeblich aber seien viele Herren auch wegen der anderen Beiträge gekommen, ein bislang unbestätigtes Gerücht.

Ein echter Evergreen des Prümer Karnevals hat ebenfalls viel mit der Prinzengarde zu tun: Die Band Sockenschuss. Drei der Gründungsmitglieder entstammen ebenfalls der Garde: Alfons Wirtz, Peter Baur und Markus Fischbach. Die Jungs von Sockenschuss werden auch bei der Jubiläumssitzung der Prinzengarde dabei sein, der heute außerdem ein eigenes Ballett und der Nachwuchs der Gardepänz angehören.

Sie ist als "Nostalgiesitzung" angekündigt. Was verbirgt sich dahinter?

Fischbach will nicht zu viel verraten. Aber das Publikum werde unter anderem einen Auftritt der für diesen Termin noch einmal reaktivierten Abteisänger erleben. Fischbach selbst und Jürgen Knie spielen noch einmal "Dinner for one" - auf Luxemburgisch. Und zum Schluss soll es, sagt Fischbach, "normale Tanzmusik" geben - wie in früheren Zeiten. Kurz: "Wir hoffen, dass es eine locker-flockige Sitzung wird."

Die Sitzung der Prinzengarde ist am Samstag, 19. Februar, 20.11 Uhr, in der Karolingerhalle. Einlass: 19 Uhr. Noch sind Karten (12 Euro) erhältlich im Baur-Store in der Hillstraße.

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