Jecken bekommen ein Dach über den Kopf
PRÜM. Mit einem neuen Konzept will die Karnevalsgesellschaft Prüm den Rosenmontagszug durch die Abteistadt attraktiver gestalten. Auch die weiteren Hochburgen Bleialf und Olzheim lassen sich einiges einfallen.
Wie im Wilden Westen geht es beim Bemühen um einen attraktiven Rosenmontagszug nicht zu. Gesunde Rivalität ja, Feindschaft nein: Dazu bekennen sich die Karnevalsvereine im Prümer Land (hier eine Gruppe aus dem Mehlental beim Umzug in Prüm). Im Laufe der Jahre sind sogar Freundschaften gewachsen.Foto: Archiv KG Prüm
"Wir haben uns Gedanken gemacht,weshalb die Teilnehmerzahlen über Jahre hinweg rückläufig waren",berichtet Dominik Hoffmann, seit 2001 mit dem VorsitzendenBerthold Thies an der Spitze der 1881 gegründeten KG Prüm.Während zu besten Zeiten rund 50 prächtige Wagen und Fußgruppendurch Prüm rollten beziehungsweise marschierten, schrumpfte derZug auf für die Stadt bescheidene 35 Einheiten. Dagegen erlebtendie teilweise parallelen Veranstaltungen in Dörfern wie Bleialfoder Olzheim einen Boom. "Es geht nicht um Konkurrenz, wir wollen andere Gemeinden und Vereine keineswegs angreifen", stellt Hoffmann klar. "Unser Ziel ist, dass alle Teilnehmer und Zuschauer sich bei uns wohl fühlen. Der Abwärtstrend ist immerhin schon gestoppt." Als einen entscheidenden Punkt machten die Prümer das "Dach über dem Kopf" für die gemütliche Party nach dem Zug aus. Deshalb endete die Zugstrecke 2002 nicht am Hahnplatz, sondern erstmals bei der Stadthalle. Geschützt vor Witterung und Dunkelheit feierten die Jecken bis in die Abendstunden.
Hoffmann: "Das ist sehr gut angekommen und hat sich bewährt. Wir haben jetzt schon so viele Anmeldungen für den Zug wie sonst erst am Rosenmontag. Alle Interessierten sind willkommen." Dabei half der Vorstand mit Werbung in eigener Sache kräftig nach, ging auf Vereine und Gruppen auch in den umliegenden Dörfern zu. Es gab etliche Gespräche, weitere stehen bevor. Die städtische Fraktion wird diesmal neben Elferrat und Prinzenwagen unter anderem mit dem Ski-Klub und der Wenzelbach vertreten sein. Um Misstönen vorzubeugen, machen die Prümer seit Jahren keine Prämierung von Wagen mehr. Das Wurfmaterial stockten sie bereits 2002 auf. "Wir wehren uns allerdings dagegen, den Teilnehmern Geld zu bieten. Man sollte Karneval aus Überzeugung feiern", meint Hoffmann.
Bleialfer Saal-Fete, Olzheimer Zelt-Party
Die neue Route am 3. März: Von der Aufstellung am Bahnhof geht es über den Hahnplatz in die Spiegelstraße, über den kleinen Tiergartenplatz, Hahnstraße und Teichstraße auf den Fort-Madison-Platz vor dem Parkhaus. Dort steigt die große Karnevals-Fete nach dem Abriss der Stadthalle erstmals im beheizten Festzelt bei freiem Eintritt. Die Band "Sockenschuss" sorgt mit kölschen Liedern für Stimmung, unterstützt von DJ Andy. "Ein solcher Aufwand wäre ohne Unterstützung des Prümer Gewerbes und die bewährte Zusammenarbeit mit dem Musikverein Prüm nicht möglich", betont Hoffmann. Anmeldungen zum Prümer Rosenmontagszug sind unter Telefon 06551/3038 oder 14280 möglich.
Bleialf freut sich bereits über 40 Anmeldungen zum Rosenmontagszug. Aufstellung ist wie immer an der Bergwerkstraße am Sportplatz. Auf dem Markplatz werden die einzelnen Wagen vorgestellt. Im Anschluss an den Zug spielt ein Alleinunterhalter im Saal Zwicker-Scheer zum Tanz auf. Ortsbürgermeister und Sitzungspräsident Walfried Hacken führt die starke Resonanz unter anderem auf die Freundschaft mit den Olzheimern zurück, bei deren Umzug viele Bleialfer mitmachen. "Diesmal starten einige Bleialfer auch beim Nachtumzug freitagabends im Mehlental", berichtet Hacken. "So erhoffen wir uns weitere Gegenbesuche." Anmeldungen zum Bleialfer Zug sind unter Telefon 06550/241 (Oswin Tücks) oder 227 (Werner Reusch) möglich.
Der Zug in Olzheim startet bereits am Sonntag, 2. März, und profitiert dadurch von guten Kontakten nach Prüm und Bleialf. Aufstellung ist ab 13 Uhr an der Eichenwiese in Neuendorf. Wie erstmals im vergangenen Jahr wird in Olzheim wieder ein Festzelt aufgebaut. Dort unterhält die Band "EKG" bei freiem Eintritt. Ortsbürgermeister Christian Ganser: "Wir erwarten wieder 50 bis 60 Einheiten. Das Zelt war 2002 brechend voll." Anmeldungen nehmen Markus Ganser (Telefon 06552/7843) und Harald Engel (7498) entgegen. Die zweite Kappensitzung am Samstag, 22. Februar, ist ausverkauft.
