Jede Menge Kritik am 900 000-Euro-Projekt

Bitburg · Der geplante Umbau des Dorfgemeinschaftshauses in Bitburgs Stadtteil Stahl sorgt für Gesprächsstoff. Viele TV-Leser, die sich auf unseren Aufruf gemeldet haben, halten die Kosten von rund 900 000 Euro für zu hoch.

 Die alte Schule in Stahl wird als Treffpunkt genutzt.TV-Foto: Klaus Kimmling

Die alte Schule in Stahl wird als Treffpunkt genutzt.TV-Foto: Klaus Kimmling

Bitburg. Seit Jahren setzt sich der Ortsbeirat Stahl für den Umbau der alten Schule ein, die derzeit als Treffpunkt genutzt wird. Geplant ist, den Eingang behindertengerecht zu gestalten, die Toilettenanlagen zu erneuern und eien neuen Saal mit 200 Plätzen anzubauen.
Rund 900 000 Euro würde das kosten. Zuletzt hat der Bauausschuss in nichtöffentlicher Sitzung den Ortsbeirat gebeten, sich eine kostengünstigere Variante zu überlegen (der TV berichtete). Die Frage beschäftigt auch die TV-Leser:

Peter Tautges (Ehlenz): "Der Größenwahn setzt sich ungehemmt fort. In Bitburg haben auch die Verantwortlichen in Stahl jedes Gefühl für die dramatische Situation um die Finanzen in den Städten und Kommunen verloren. Ich bezweifle stark, dass viele Stahler Neubürger dieses Luxusprojekt wollen und bereit wären, sich dafür auch mit Engagement einzusetzen."

Leo Haus (Bitburg-Stahl): "Stahl benötigt kein größeres Dorfgemeinschaftshaus. Eine Sanierung der alten Schule ist sinnvoll. Aber einen großen Saal brauchen wir nicht. Zum Seniorentag ist der Saal, den wir haben, nicht ausgelastet. Will der Ortsbeirat von Stahl etwa selbst Theater spielen? Es müsste auch eine Nummer günstiger gehen."

Peter Schilling (Preist): "Ruft doch alle Stahler Bürger auf, sich für das Dorfgemeinschaftshaus einzusetzen. Ein solches Haus wird mit Sicherheit zum kulturellen und gesellschaftlichen Mittelpunkt des Orts werden. Die Kosten werden durch ehrenamtliches Engagement bei Bau und Unterhaltung in Grenzen gehalten. Die Bereitschaft zu einem solchen Engagement unterscheidet ein Dorf von einer Stadt."

Manfred Endres (Stahl): "Ich bin gegen den geplanten Umbau, da es in der Stadt Bitburg genügend große Räumlichkeiten gibt. Eine Renovierung ist in Ordnung. Wenn umgebaut wird, werden auch die Mietpreise steigen, und trotzdem würden die Einnahmen nicht reichen, um die Unterhaltskosten zu decken."

Ralf Heine (Stahl): "Ich denke es würde reichen, wenn man das Gemeindehaus behindertengerecht umgebaut. An Karneval oder zur Maifeier kommen noch nicht mal die 80 Leute, die in den vorhandenen Saal passen. Ein größerer Saal wird immer nur zu einem Viertel besetzt sein. Das ist keine schöne Atmosphäre. Manchmal ist weniger mehr, und das gesparte Geld ließe sich bestimmt sinnvoller einsetzen."

Toni Siebers (Stahl): "In der alten Schule muss was passieren. Das Gebäude sollte man auf jeden Fall sanieren. Aber so ein Umbau sollte sich im Rahmen halten. Wir müssen ja auch an die laufenden Unterhaltungskosten denken. Für mich ist auch die Frage nach den Parkplätzen noch nicht endgültig geklärt: Wo sollen denn die vielen Leute parken, für die der große Saal geplant wird?"

Alfred Lob (Stahl): "900 000 Euro an Steuergeld zu verbraten ist unverantwortlich. Vielleicht will der Stahler Ortsbeirat ja dadurch Geld einsparen, weil alle, die unbedingt für ein größeres Dorfgemeinschaftshaus sind, auch bereit sind, dafür bei den Bauarbeiten und der Unterhaltung mit anzupacken." scho
Leserecho: Was ist Ihre Meinung zum Umbau des Dorfgemeinschaftshauses in Bitburgs Stadtteil Stahl? Sind die 900 000 Euro eine gute Investition für das Vereinsleben und den Zusammenhalt im Ort oder Verschwendung? Mailen Sie uns in drei, vier Sätzen an eifel-echo@volksfreund.de (Name und Wohnort nicht vergessen).

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