Jeder Fünfte ist Voba-Mitglied

BITBURG. Bilanzsumme, Geldanlagen und Mitgliederzahl wachsen, Kredite stagnieren auf hohem Niveau: Die Volksbank Bitburg verdient trotz Wirtschaftsflaute gut und zahlt eine Bonusdividende.

Das Volksbank-Gebäude am Beda-Platz in Bitburg ist noch verhüllt. Seit Wochen wird an dem Domizil der Genossenschaftsbank gewerkelt. Wenn alles glatt geht, wird das umgebaute Haus in drei Wochen regulär in Betrieb genommen. Das bedeutete jedoch, dass die Schalterhalle der Bank in diesem Jahr als Versammlungsort für die Vertreter der Anteilseigner ausfiel. So nahmen 157 von insgesamt 248 Vertretern im Saal des Hauses Beda Platz, um sich von Vorstand und Aufsichtsrat über die Entwicklung ihrer Bank im vergangenen Jahr zu informieren. Was die Vorstände Peter Bersch und Andreas Theis und Aufsichtsratschef Peter Barz zu sagen hatten, gefiel den Genossen offensichtlich.Nur die Hitze brachte die Genossen ins Schwitzen

Denn Fragen aus den Reihen der Vertreter gab es genauso wenig wie Kritik, so dass einzig die tropische Hitze im Saal die Beteiligten zum Schwitzen brachten. Angesichts der Temperaturen war die Versammlung auch spürbar erfreut über den straffen Vortrag des Vorstands zu den Geschäftszahlen, zumal auch dessen Inhalt durchaus Erfreuliches enthielt. So wuchs die Bilanzsumme, also die Maßzahl für die Größe der Bank, im vergangenen Jahr von 290 auf 301 Millionen Euro (plus 3,7 Prozent). Das Volumen der von der Volksbank Bitburg betreuten Geldanlagen lag 2004 bei 233 Millionen Euro, das sind acht Millionen mehr als im Jahr zuvor. Kein Wachstum gab es bei den Krediten, die die Bank vergeben hat. Die Summe des ausgeliehenen Geldes lag mit 204 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Neben der sich darin spiegelnden geringen Investitionsneigung angesichts der ungünstigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung nannte der Vorstand die Strategie, die Qualität eines Geschäfts höher zu bewerten als das schiere Volumen, als Grund für diese Entwicklung. Es handele sich gleichwohl um eine "Stagnation auf hohem Niveau" erklärte Theis und verwies auf die Tatsache, dass der Anteil der Kredite an der Bilanzsumme bei der Bitburger Volksbank mit 68 Prozent weiterhin deutlich über dem Verbandsdurchschnitt der Genossenschaftsbanken (63 Prozent) liegt. Als herausragenden Erfolg wertete Peter Bersch zugleich die Entwicklung der Mitgliederzahl: Hier war 2004 ein Rekordzuwachs um 632 auf 10 266 Genossen zu verzeichnen. Damit sei, wie Theis betonte, jeder fünfte Einwohner des Geschäftsgebiets der Bank auch Mitglied der Genossenschaft. Die Ertragslage der Bank bezeichnete Bersch derweil als "sehr zufrieden stellend". Unter dem Strich erwirtschafteten die 108 Mitarbeiter der Bank 2004 einen Jahresüberschuss von 1,51 Millionen Euro (2003: 1,63 Millionen). Genug, um 886 000 Euro in die Rücklagen zu überführen und diese Summe nach einhelligem Beschluss der Mitgliedervertreter aus dem Bilanzgewinn von 625 800 Euro noch einmal um 327 000 Euro aufzustocken. Die Anteilseigner genehmigten sich auf Vorschlag eine Dividende von fünf Prozent plus 0,6 Prozent Bonusdividende. Nach diesen durchweg positiven Zahlen war die einstimmige Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat und die ebenso einstimmige Bestätigung von vier Aufsichtsratsmitgliedern (Peter Barz, Edmund Schlöder, Axel Simon und Josef Servatius) in ihren Ämtern keine Überraschung.

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